Seite:Die Chronik des Albert von Stade 024.png

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Grafen Helprich von Ploceke[1], und als er dessen sehr schöne Schwester, Ermengarda, sah, führte er sie heim. Daher wurden seine Vasallen sehr entrüstet, weil sie Standesgenossen des Helprich waren und einige von ihnen hervorragender. Er erzeugte aber mit ihr Heinrich[2], welche Adelheithis heirathete, Schwester des Markgrafen Albert[3], welche, als er ohne Erben starb, sein Vasall Werner von Velthem[4] heirathete, dieser erzielte Albert von Asterburg und die übrige Nachkommenschaft. Gleichfalls erzeugte Markgraf Udo mit Ermengarda eine Tochter, welche Markgraf Heinrich[5] heirathete, der vermeintliche Bruder der Kaiserin Rikence[6], welchen sie, obwohl von einer Slavin geboren[7], deßhalb ihren Bruder nannte, damit sie die Erbschaft nicht verlöre, welche, von vielen erstrebt, streitig war. Endlich besaß Frau Rikence nach der Vergiftung ihres Bruders[8] allein die Erbschaft; diese heirathete Lothar. Sie hatte aber eine Schwester[9], Frau des Pfalzgrafen Otto von Rinekge, von welcher die Brüder von Hollant abstammten[10]. Es hatte auch Udo eine Tochter[11], welche Poppo von Hinneberch[12] heirathete. Nachdem nun Udo gestorben war und auch sein Sohn Heinrich, heirathete Ermengardis Gherard von Heinsberche[13], Bruder Gozwins; von ihm hatte sie einen Sohn Sifrid, welcher auf dem Zuge Lothars bei Baris[14] in Appulien durch einen Pfeil ums Leben kam; ferner eine Tochter Uda, welche Sifrid

  1. Helprich von Plötzkau.
  2. Heinrich II, gestorben 1128.
  3. Albrecht der Bär; sie war die Tochter des Markgrafen Otto von Brandenburg.
  4. Veltheim.
  5. Heinrich von Eilenburg, gestorben 1123. Vgl. Bernhardi, Lothar von Supplinburg, S. 16 Anm. 42 und S. 815.
  6. Gertrud von Braunschweig, die Mutter der Richenza, heirathete ca. 1102 in dritter Ehe den Markgrafen Heinrich den Älteren von Eilenburg, der bereits 1103 starb. Aus dieser Ehe stammte der oben genannte Heinrich, war also Richenza’s Stiefbruder.
  7. Nach zuverlässigeren Nachrichten war er der Sohn Gertruds, aber von einem Koch erzeugt.
  8. Es scheint, als ob Albert ihr die Schuld beimessen wollte; das wird sonst nirgends bestätigt. W.
  9. Gertrud.
  10. Von ihrer Tochter Sophia, welche Graf Dietrich von Holland heirathete.
  11. Ermengardis.
  12. Poppo von Henneberch.
  13. Heinsberg.
  14. Bari, 1137.
Empfohlene Zitierweise:
Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 024. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_024.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)