Seite:Die Chronik des Albert von Stade 030.png

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Herzog[1] später seine natürliche Tochter[2] zur Ehe gab, welche ihm den Heinrich und Nicolaus gebar[3]. Und der Herzog schickte die Grafen Adolf – dieser Adolf war der Vorfahr des Bruders Adolf und der Sohn jenes Grafen Adolf, welchem vom Herzoge Luder, dem späteren Kaiser, die Grafschaft Holtzacia übergeben wurde – und Reinnold mit dem Heere nach Dimin, wo sie von den Slaven im Hinterhalte mit mehreren getödtet wurden[4].

Reinnold, Erwählter von Colonia, brachte die Leiber der drei Magier, wie gesagt wird, von Mediolanum nach Colonia. Victor, der Papst des Kaisers starb; ihm ließ er Wido von Crema nachfolgen, welcher auch Paschalis genannt wird. Victor wird zu Luca[5] begraben.

1165. Hartwich, Erzbischof von Bremen, weihte das Kloster der heiligen Jungfrau bei Stade am 26. September.

Der Kaiser zerstörte Lauda[6] und erbaute eine andere Stadt am Flusse Athera[7]. Während der Kaiser dort überwinterte und an einem gewissen Morgen an dem Flusse spazieren ging, allein mit einem Begleiter, Namens Tidericus Friso, sprang ein kräftiger Mann, bekleidet mit einem enganliegenden, mit Wachs und Pech bestrichenen Gewande, aus dem Hinterhalt

  1. Heinrich der Löwe.
  2. Mechthild.
  3. Pribislav starb am 30. Dec. 1178. Aus seiner Ehe mit Woizlawa von Norwegen stammte Heinrich Borwin I, († 28. Jan. 1227) aus seiner ersten Ehe mit Mechthild, Tochter Heinrichs des Löwen, hatte er zwei Söhne, Heinrich Borwin II, Herrn von Rostock und Werle († 4. Juni 1226) und Nicolaus II, Herrn von Mecklenburg und Gadebusch († 28. Sept. 1225.)
  4. Unweit Demmin in Pommern hatte ein Slavenheer unter Pribislav und den pommerschen Herzögen Kasimir und Bugislav Aufstellung genommen. Zwischen diesem und dem Heere Heinrichs des Löwen unter Graf Adolf von Schauenburg, Graf Reinhold von Dithmarschen, Gunzelin von Hagen und Graf Christian von Aldenburg kam es am 8. Juli 1164 bei Verchen zum Kampf, in welchem die beiden erstgenannten fielen, während Gunzelin und Christian die schon siegreichen Slaven überfielen und ihnen eine schwere Niederlage beibrachten.
  5. Lucca.
  6. Lodi.
  7. Gemeint scheint die Adda. Die Zerstörung Lodis erfolgte durch die Mailänder und 1158 erbaute der Kaiser Neu-Lodi.
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Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 030. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_030.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)