Seite:Die Chronik des Albert von Stade 050.png

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sich aber die für den Verrath erhaltene Summe auf zwölf Lasten.

Woldemar[1], Bischof von Sleswich, wollte sich des Königreiches Dacia bemächtigen, ihn nahm der König[2] gefangen und warf ihn ins Gefängniß.

1193. König Richard von Anglia kehrte mit dem Gelde zurück, erlitt aber einen Schiffbruch[3], verlor das Geld und entkam mit Mühe. Er kam nach Austria und wurde von den Mannen des Herzogs in der Stadt Wen[4], als er am Feuer saß und ein Huhn briet, gefangen genommen[5]. Er wurde dem Kaiser Heinrich ausgeliefert[6], aber er kaufte sich selbst mit Geld los. Albert, Bischof von Leodium[7], wurde, wie man sagt, auf Veranlassung des Kaisers von Meuchelmördern ermordet[8].

1194. Nach dem Tode Saladins[9] besaßen dessen Söhne Sanguin und Norendin Jerusalem in Frieden. Richard, König von Anglia, zahlte dem Kaiser 150 000 Pfund Silber. Baldewin, Bischof von Trajectum, floh nach Trent[10], nachdem vor Cosvelt viele getödtet waren. Heinrich, Sohn des Herzogs Heinrich, führte Agnes, die Tochter des Pfalzgrafen Conrad bei Rhein, heim. Auf Bruno von Colonia[11] folgte Adolf[12]. Thancrad, König von Apulia, starb mit Hinterlassung eines sehr kleinen Sohnes[13]. Die Bremer Canonichen erduldeten von den Bürgern viele Unbilden wegen des Erzbischofs Hartwich, den sie wiederum aufgenommen hatten.

  1. Waldemar, Prinz von Dänemark, 1182–1208. Vgl. z. Jahre 1208.
  2. Der Herzog Waldemar, wie in den Hamburger Jahrbüchern richtig gesagt ist. W.
  3. In der Gegend von Aquileja.
  4. Wien. Die Gefangennahme erfolgte in Erdberg bei Wien.
  5. Am 21. Dec. 1192.
  6. Am 23. März 1193.
  7. Lüttich.
  8. Am 24. Nov. 1192 durch drei deutsche Ritter, Lütticher Lehnsmannen. Man bezichtigte Heinrich VI der Mitschuld.
  9. Am 4. März 1193.
  10. Drenthe.
  11. Bruno resignierte 1193.
  12. Adolf I, Graf von Altena, 1193–1205; er starb am 15. April 1220.
  13. Er starb am 20. Februar 1194. Sein Sohn Wilhelm III regierte unter der Vormundschaft seiner Mutter.
Empfohlene Zitierweise:
Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 050. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_050.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)