Seite:Die Chronik des Albert von Stade 058.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

dennoch kam er, und nahm, da einige ihn begünstigten, den Bremenser Sitz ein[1]. Adolf von Colonia, welcher zuerst Otto zur Herrschaft gerufen, aber schnell verlassen hat, wird abgesetzt[2], an seine Stelle wird Bruno, Propst von Bunna[3], eingesetzt und nach seinem Tode[4] wird Thiderich[5], Propst von S. Aposteln, gewählt. Woldemar eroberte die Stadt Stade[6], deren Thürme und Häuser ein Unwetter kurz vorher umgestürzt hatte und beraubte sie aller Sachen am Tage der Findung Stephans, einem Sonntage[7].

1209. Otto, des Herzogs Heinrich Sohn, der 88. von Augustus, wird zu Rom vom Papste Innocenz gekrönt. Um ebendieselbe Zeit beginnt der Orden der Predigermönche und Minderen Brüder. Thidmar, Bischof von Minden, starb[8].

1210. Der Kaiser eroberte die Städte und Burgen, von denen der Papst sagte, daß sie Eigenthum des heiligen Petrus seien, durch ganz Tuscia und sandte sein Heer nach Apulien, welches Friderich, König von Cicilia, inne hatte. Daher bannte ihn der Papst[9]. Eine Menge von Kreuzträgern ging gegen die Ketzer nach Gallien. Thiderich, Bischof von Lubeke, starb, welchem Berthold, Domherr derselben Kirche, folgte[10].

1211. Der Kaiser gewann in Apulien die Burgen und Städte. Der Papst bestätigte den Bischof Gherard von Osnaburg zum Erzbischof von Bremen. Aber Herzog Bernard führte Woldemar gleichsam auf Geheiß des Kaisers nach Bremen zurück und die Stadt wurde seinetwegen mit dem Interdict belegt.

  1. 1208–1211.
  2. 1205.
  3. Bonn. Bruno IV.
  4. Am 2. November.
  5. Dietrich von Heinsberg. gewählt am 22. December.
  6. „mit den Stedingen“ heißt es in der Sachsenchronik. W.
  7. Am 3. August. WS: Im Original ist diese Fußnote im Text nicht positioniert
  8. Thiedmar war schon 1206 gestorben, Bischof Heinrich II starb 1209.
  9. Am 18. November. Die öffentliche Excommunication fand am 31. März 1211 statt.
  10. Die Hamburger Annalen setzen hinzu: „welchen der Bischof Yso von Verden in der Kirche der heiligen Jungfrau bei Stade weihte.“ W.
Empfohlene Zitierweise:
Albert von Stade, übersetzt von Franz Wachter: Die Chronik des Albert von Stade. Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1896, Seite 058. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Albert_von_Stade_058.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)