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Thietmar von Merseburg: Die Chronik des Thietmar von Merseburg

Siebentes Buch.




1. Als seit der Fleischwerdung unseres Herrn Jesu Christi 1014 nach der Erfüllung des Jahrtausends noch dreizehn Jahre verlaufen waren, und dann im zweiten Monat in der dritten Woche des darauf folgenden Jahres begab sich, im dreizehnten Jahre seiner Regierung, am Sonntage, dem vierzehnten Februar, Heinrich, von Gottes Gnaden ruhmwürdigster König, sammt seiner geliebten Gemahlin Kunigunde nach der St. Peterskirche. Sie gingen umgeben von zwölf Senatoren, von denen nach geheimnißvollem Brauche sechs mit abgeschornen, sechs aber mit herunterhängenden Bärten auf Stäbe gestützt einherschritten. An der Thüre der Kathedrale erwartete der Papst die Herankommenden. Bevor er jedoch in das Heiligthum hineingeführt wurde, legte ihm der Papst die Frage vor, ob er ein treuer Schirmer und Schützer der römischen Kirche sein, und ihm, dem Papste, und seinen Nachfolgern in jeder Beziehung unwandelbar ergeben bleiben wolle, was er voll Demuth und Eifers bejahte. Darnach empfing er sammt seiner Gemahlin die Salbung und die Krönung. Seine frühere Krone aber ließ er über dem Altare des Apostelfürsten aufhängen.

Am selbigen Tage gab ihnen der Papst im Lateran ein glänzendes Festmahl.

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Thietmar von Merseburg: Die Chronik des Thietmar von Merseburg. Verlag von Franz Duncker, Leipzig 1879, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Thietmar_von_Merseburg.pdf/293&oldid=- (Version vom 30.9.2023)