Anonym: Edda | |
|
Daß du Hati hast erschlagen.
Eine Nacht will sie bei dem Fürsten schlafen:
Das schafft ihr Schadens Buße.
Der Thurs, der in Tholley wohnt,
Der hundweise Riese, der Riffwohner ärgster:
Der mag dir zum Manne geziemen.
Nächten mit den Männern,
Die Maid auf dem Goldross, der Macht nicht gebrach:
Hier stieg sie zum Strand aus der Flut,
Eurer beider Flotte zu festigen.
Sie allein ist Schuld, daß ich unfähig bin,
Des Königs Mannen zu morden.
Doch erst gieb Kunde dem König:
War sie es allein, die die Schiffe mir barg,
Oder fuhren Viele beisammen?
Unterm Helm die Eine licht.
Die Mähren schüttelten sich, aus den Mähnen troff
Thau in tiefe Thäler,
Hagel in hohe Bäume:
Das macht die Felder fruchtbar.
Unlieb war mir Alles was ich sah.
Getroffen mit Todesstäben.
Auf Land und Flut geborgen ist des Edlings Flotte
Und des Königs Mannen zumal.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/146&oldid=- (Version vom 31.7.2018)