Anonym: Edda | |
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König Dietrich war bei Atli und hatte dort die meisten seiner Mannen verloren. Dietrich und Gudrun klagten einander ihr Leid. Sie sprach zu ihm und sang:
Im leuchtenden Saal. Ich liebte die Brüder,
Bis mich Giuki mit Gold bereifte,
Mit Gold bereifte und Sigurden gab.
Wie über Halme sich hebt edler Lauch,
Wie hoch der Hirsch ragt über Hasen und Füchse
Und glutrothes Gold scheint über graues Silber.
Den Helden zu haben, den hehrsten aller.
Sie mochten nicht ruhen, nicht richten und schlichten
Bis sie Sigurden erschlagen ließen.
Sigurden selber sah ich nicht.
Alle Rosse waren roth von Blut
Und in Schweiß geschlagen von den Schächern.[WS 1]
Befragte das Pferd mit der feuchten Wange;
Da senkte Grani ins Gras das Haupt:
Wohl wuste der Hengst, sein Herr sei todt.
Bevor ich den Volkshirten frug nach dem König.
Anmerkungen (Wikisource)
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/216&oldid=- (Version vom 31.7.2018)