Anonym: Edda | |
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Herkia hieß eine Magd Atlis, die seine Geliebte gewesen war. Sie sagte dem Atli, sie habe Dietrich und Gudrun beide beisammen gesehen. Darüber ward Atli sehr verstört. Gudrun sprach:
Was belädt dir das Herz? Du lachst nicht mehr.
Vielen Fürsten gefiel’ es beßer,
Sprächst du mit den Leuten und sähst mich an.
Was hier in der Halle mir Herkia sagte:
Unter Einer Decke mit Dietrich schliefst du,
Los in das Leintuch lägt ihr gehüllt.
Bei jenem geweihten weißen Stein,
Daß ich mit Dietmars Sohne nicht zu schaffen hatte
Was dem Herren gehört und dem Gatten.
Den Unbescholtnen einmal vielleicht,
Auf Andres zielten unsre Gedanken,
Da harmvoll Zwiegespräch wir Zweie hielten.
Nicht Einer lebt ihm von allen dreißigen.
Bring deine Brüder in Brünnen hieher,
Mit deinen nächsten Neffen umgieb mich.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/222&oldid=- (Version vom 31.7.2018)