Anonym: Edda | |
|
Huben Rath zu halten, und den heimlichen Vorsatz
Mit Schwüren bestärkten. Sie selber büßten es
Und die Erben Giukis, die arg betrognen.
Übel berieth sich Atli bei aller Klugheit:
Die Stütze stürzt’ er sich im Streit mit sich selbst.
Er sandte schnelle Boten daß seine Schwäger kämen.
Sie wuste die Worte, die heimlich gewechselten.
In Noth war die Weise, die sie retten wollte:
Die Gesandten sollten segeln, sie selbst daheim sein.
Eh er sie abgab, der Unheilstifter.
Die Schiffe steuerten die Gesandten Atlis
Durch den armreichen Sund, wo die Schnellen wohnten.
Ob ihrer Ankunft nicht ahnten sie Trug.
Die der Schwager geschickt, die Geschenke nahmen sie
Und hingen sie arglos auf an der Säule.
Da ging die kluge und grüßte die Boten.
Auch Glaumwör, Gunnars Gattin freute sich;
Sie gedachte der Pflicht und pflegte die Gäste.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/235&oldid=- (Version vom 31.7.2018)