Anonym: Edda | |
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befahl ihnen, Salz zu malen. Und um Mitternacht fragten sie Mysingr, ob er Salz genug habe? und er gebot ihnen fortzumalen. Sie malten noch eine kurze Frist, da sank das Schiff unter. Im Meer aber entstand nun ein Schlund, da wo die See durch das Mühlsteinloch fällt. Auch ist seitdem die See gesalzen.
Vorwißende Frauen, Fenja und Menja.
Bei Frodi werden, Fridleifs Sohne,
Die mächtigen Maide als Mägde gehalten.
Die Schrotsteine sollten sie rühren.
Er ließ ihnen länger nicht Ruhe laßen
Als solang er hörte die Mägde singen.
„Umschwingen wir Starken den leichten Stein.“
Nur mehr zu malen bat er die Mägde.
Bis Frodis Volk in Schlaf verfiel.
Da sang Menja, die malen sollte:
Und goldenes Gut auf des Glückes Mühle.
Er sitz ihm im Schooß und schlaf’ auf Daunen
Nach Wunsch erwachend: das ist wohl gemalen.
Hinterhalt legen, Unheil ersinnen,
Mit scharfem Schwerte nicht Wunden schlagen,
Und fänd er gebunden des Bruders Mörder.“
„Haltet nicht länger ein als der Hauskuckuck schläft,
Oder nur während eine Weis[WS 1] ich singe.“
Den Mannen holdselig, als du Mägde kauftest:
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Weise – Melodie, Lied (DWB Bedeutung E.)
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 314. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/322&oldid=- (Version vom 18.8.2016)