Anonym: Edda | |
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Genug von Mir gemalen ist nun.
Doch haben die Hände hier nicht Ruhe
Bis Frodi meint genug sei gemalen.
Zu triefenden Waffen. Erwache, Frodi!
Erwache, Frodi! willst du lauschen
Unserm Singen und alten Sagen.
Kriegsbotschaft kommt, das verkündet die Glut.
Ein Heer ist im Anzug, eindringt es hier,
Und verbrennt alsbald die Burg dem Fürsten.
Mit rothen Spangen und spähem Gestein.
Mächtiger malen wir Mägde noch.
Noch weilst du, Walmaid, dem Walfeld fern.
Denn vieler Fürsten Fall sieht sie nahn.
Schwere Stücke springen von der Mühle,
Eisen beschlagene: doch immer gemalen!
Halfdans Enkel wird Frodi rächen.
Er wird von ihr geheißen werden
Sohn und Bruder; wir beide wißens!“
Die Jungen waren in Jotenzorn.
Die Malstange brach, die Mühle riß,
Der mächtige Mühlstein fuhr mitten entzwei.
„Nun finden wir, Frodi, wohl Feierabend:
Genug gemalen haben wir Mägde.“
Anmerkungen (Wikisource)
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/324&oldid=- (Version vom 18.8.2016)