Anonym: Edda | |
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Abschnittes der jüngern Edda, der nach ihm Bragarödur genannt ist, dem Ögir zur Seite sitzt, würde sich vielleicht aufklären, wenn wir die ältere Sage von Ögis Bewirthung bei den Asen, wovon sich in jenem Abschnitt nur ein Nachklang zeigt (s. o. die Erläuterungen zur Hymiskw.), noch kennten. Grimm (Myth. 216) möchte irgend ein näheres Verhältniss zwischen Bragi und Ögir annehmen. Nahe liegt die Vermuthung, daß dieß durch die Identität Iduns und Gerdas, von der unser Dichter Str. 17 auszugehen scheint, begründet sein könne.
23. Der Vorwurf, den hier Loki von Odhin hinnehmen muß, scheint Str. 33 von Niördr wiederholt zu werden. Weinhold (Zeitschrift VII, 11) schließt daraus, daß Loki in der ältesten Zeit als Gottheit der Schöpfung und Fruchtbarkeit galt.
24. Was hier von Odhins Zaubereien gesagt wird, vgl. man mit dem was er im Harbardsliede selber von sich rühmt. Ähnliche Berichte mögen den Saxo Gram. verleitet haben, ihn nur als betrügerischen Zauberkünstler aufzufaßen.
32. Vor ihrer Aufnahme unter die Asen könnte Freyja dem Freyr vermählt gewesen sein, wie Niördhr der Nerthus, welche Str. 36 unter der Schwester Niördhrs zu meinen scheint, mit welcher er den Sohn erzeugt habe.
36. Ynglingasaga c. 4 meldet, als Niördr noch bei den Wanen war, hab er seine Schwester zur Frau gehabt; aber bei den Asen sei es verboten gewesen, so nah in die Verwandtschaft zu heiraten. Ob freilich Niörds Schwester und erste Frau, denn bei den Asen nahm er Skadi, Thiassis Tochter, jene Nerthus war, die wir allein aus Tacitus kennen, läßt sich nur vermuthen.
38. Vgl. Liebrecht G. G. A. 1865. St. 12 S. 453.
43. Das bekannte Königsgeschlecht der Ynglinge, von dem die Ynglingasaga meldet, wird von Frey abgeleitet. Ob aber die Verbindung, welche Freys Name mit dem des göttlichen Helden Ingo schon früh einging, nicht noch einen tiefern mythischen oder geschichtlichen Zusammenhang habe, ist Gr. Myth. 192. 320 ff. in Betracht gezogen.
53. Diese Strophe der Beyla in den Mund zu legen, und demgemäß auch ihren Namen in den einleitenden Worten mit dem Sifs zu vertauschen, verführte das ihr als der Gattin Beyggwis nach Str. 45 zugetraute Schenkamt und die Nachbarschaft der ihr wirklich gehörenden Str. 45. Aber auch Widar schenkt Str. 10 dem Loki, und Beyggwir hat wohl nur an der Stelle des erschlagenen Funafeng für Mal und Beleuchtung zu sorgen.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 396. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/404&oldid=- (Version vom 31.7.2018)