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dem Kapitän und dem Patham mit größter Ehrerbietung begrüßt.

Wenige Minuten später saßen dieselben drei Personen dann in einer kleinen, aus Baumästen gefertigten Hütte beieinander, die auf einer Lichtung inmitten der Insel offenbar erst vor kurzem errichtet war. Unweit davon standen noch vier weitere, ähnliche Laubzelte, vor denen etwa ein Dutzend Inder hockte.

„Rajah – Sahib,“ (Rajah – Sahib, eigentlich „Herr Fürst“, als Anrede gleich „mein Fürst“) begann der alte Kruse ohne Zögern, „seitdem ich zuletzt hier war, haben sich Dinge ereignet, die mich stark beunruhigen.“

Der junge Fürst, dessen wirklich edles Antlitz einen deutlichen Zug tiefen Schmerzes und stillen Entsagens um den schöngeformten Mund zeigte, blickte seinen Vertrauten forschend an.

„Vielleicht bist Du zu ängstlich, Freund meines Vaters“, meinte er mit müder Stimme.

Der Kapitän begann zu erzählen – von dem Besuche Percy und Ethel Fartadays an Bord der Brigg, von Manhards Vermutung, daß man ihn für einen deutschen Offizier und Spion halte. Dann sprach er von dessen Verschwinden, von des Negers kurzen Mitteilungen, von der Anwesenheit des Chauffeurs in dem unterirdischen Gange und Fang-Scho’s Stimme, die der Neger dort ebenfalls gehört haben wollte.

Als er mit seinem Bericht zu Ende war, schaute Rajah Samataviri eine Weile nachdenklich vor sich hin. Dann sagte er mit völlig veränderter, energischer Stimme:

„Wir haben es bei unserer Ankunft hier unterlassen, die geheimen Gänge zu untersuchen. Das war ein schwerer Fehler. Ein Zufall muß den Chinesen

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W. K. Abel: Die Perle der Königin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perle_der_K%C3%B6nigin.pdf/77&oldid=- (Version vom 31.7.2018)