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Oh Vogel Albatross!
10
Zur Höhe treibt’s mit ew‘gem Triebe mich. Ich dachte dein: da floss
Mir Thrän’ um Thräne, – ja, ich liebe dich!
* * *
Lied
eines theokritischen Ziegenhirten.
Da lieg’ ich, krank im Gedärm, –
Mich fressen die Wanzen.
Und drüben noch Licht und Lärm!
Ich hör’s, sie tanzen …
5
Sie wollte um diese Stund’Zu mir sich schleichen.
Ich warte wie ein Hund, –
Es kommt kein Zeichen.
Das Kreuz, als sie’s versprach?
10
Wie konnte sie lügen?– Oder läuft sie Jedem nach,
Wie meine Ziegen?
Woher ihr seid’ner Rock? –
Ah, meine Stolze?
15
Es wohnt noch mancher BockAn diesem Holze?
– Wie kraus und giftig macht
Verliebtes Warten!
So wächst bei schwüler Nacht
20
Giftpilz im Garten.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Nietzsche: Lieder des Prinzen Vogelfrei. E. W. Fritzsch, Leipzig 1887, Seite 343. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_fr%C3%B6hliche_Wissenschaft-1887-Nietzsche.djvu/353&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Friedrich Nietzsche: Lieder des Prinzen Vogelfrei. E. W. Fritzsch, Leipzig 1887, Seite 343. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_fr%C3%B6hliche_Wissenschaft-1887-Nietzsche.djvu/353&oldid=- (Version vom 31.7.2018)