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wenn ich alle meine Reize vor euch entblöse? – Fort, sag’ ich, fort – fürchtet meine Rache – fürchtet die Heftigkeit meines Zorns.

(Die drey Prinzen gehen ab.)


Sechste Scene.
Messaline allein.

Wuth und Verzweiflung zerreißen mein Herz. O grausame Venus, war ich zu dieser Schmach aufbehalten? Hab’ ich deswegen in deinem Tempel und auf deinen Altären geopfert um der Gegenstand des Unvermögens der Sterblichen zu seyn? – Du siehst mich heute von vier Schändlichen hintergangen die mir ihren Dienst versagt haben, und du machst nicht die Rache des weiblichen Geschlechts zu deiner eignen? Ist es denn nicht auch der größte Schimpf für dich, daß sie mich alle dahin gebracht haben, mit meiner eignen Hand ein Feuer mißlich zu dämpfen, das zu löschen sie gebohren sind, und meine eignen Reize zu schänden? – Räche dich, räche mich – Bitte Zeus um seine Donner und schlage damit ihre schlaffe Mannheit zu Staub – Erde

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= Johann Gabriel Bernhard Büschel): Die neue Messaline. Trauerspiel in einem Akt. Giovanni Tassoni (= Himburg), Rom (= Berlin) 1788, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_neue_Messaline_(1788).pdf/15&oldid=- (Version vom 14.12.2022)