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die thätigste Mannkraft entgegen setzte, war heute durch ein unbegreifliches Schicksal so schwach wie ein Kind – seine Nerven ohne Spannung – der beste Theil seiner selbst, der sonst nichts als Kampf und Sieg athmete, und immer bereit war in die Pforte der Liebe einzudringen, die ihm zu Ehren sich öfnete, vermochte es nicht – er der sonst unaufhaltsam nach dem Ziele rennte, konnte heute nicht einmal den Lauf anfangen. – Dies ist mein Geheimniß Bella – hab’ ich nun nicht Ursach betrübt zu seyn?

Bella. Mehr als zu viel Prinzeßin – was für ein ärgerer Schimpf hätte Ihnen widerfahren können? Allein so unerhört, so schmerzhaft er auch für Sie ist, so lassen Sie darum den Muth nicht ganz sinken, lassen Sie aus Scham und Traurigkeit über Biribinkers Schwäche das reizende Kleinod nicht ungebraucht liegen das Sie besitzen – fahren Sie fort damit zu wuchern. Thäten Sie nicht beßer, wenn Sie, um sich für Ihren Verlust zu entschädigen –

Messaline. Ich verstehe dich – von Stund an will ich darauf denken. Zu lange hab’ ich

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= Johann Gabriel Bernhard Büschel): Die neue Messaline. Trauerspiel in einem Akt. Giovanni Tassoni (= Himburg), Rom (= Berlin) 1788, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_neue_Messaline_(1788).pdf/6&oldid=- (Version vom 12.12.2022)