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Hans Franz Kannengießer (Pseudonym): Die vierbeinigten Philosophen. Ein Trauerspiel in einem Act.

ranzioniren wollen – Sollte euch billig alle gleich auf der Straße todtschlagen lassen; brauchte mich nicht so zu ärgern. – Wäre ich nicht zu stolz, ein einmal gegebenes Edikt zu widerrufen, litten nicht die Finanzen darunter – keiner sollte mir am Leben bleiben.

Krüger. Verzeihen! (indem er Phylax gewahr wird und ihn streichelt) Dacht ichs doch, daß man dich weggefangen hatte.

Hr. v. Albern. Was will er?

Krüger. Das ist ja mein Hund, den will ich lösen. Hab zwar nicht viel, der Verdienst ist gar schlecht, kommt keine Seele – gehn lieber nach Freiken, wo sie eine Pfeife rauchen können, als zu unser eins. Das Bier wird sauer im Keller und der Brauer will doch bezahlt seyn; hat ja auch nichts zu thun. Gießt mans zuletzt auf die schöne Strasse und sieht zu, wie es in dem wohlgepflasterten Rinnstein schäumend dahin fließt – aber das will nicht sagen; – behilft man sich! – Hier sind 3 Mk. 14 ß. für meinen Philax.

Hr. v. Albern. Noch 3 Mk. 14 ß.

Krüger. Wofür?

Hr. v. Albern. Weil er raisonirt hat. Fluchs!

Krüger. Herr, ich hab nicht so viel! Das ist alles (auf das Geld deutend) was ich in der ganzen Woche gelößt habe.

Hr. v. Albern. Geht mich nicht an. Ein andermal haltet das Maul! Ihr müßt Respect brauchen.

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Hans Franz Kannengießer (Pseudonym): Die vierbeinigten Philosophen. Ein Trauerspiel in einem Act.. , Heimberg 1802, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_vierbeinigten_Philosophen.djvu/11&oldid=- (Version vom 20.8.2021)