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Hans Franz Kannengießer (Pseudonym): Die vierbeinigten Philosophen. Ein Trauerspiel in einem Act.

der Harr und mayn Wachtel auch? Dos ist krischtlich! O way keschrien! (ab.)

Zehnter Auftritt.

Jäger. Ein Schlachter mit einem Bullenbeisser ist eingefangen. Beyde haben sich grob aufgeführt; machen gewaltigen Lärmen und das Vieh raisonirt so gut als wir Menschen. Bitte unterthänigst, sie uns vom Halse zu schaffen.

Hr. v. Albern. Vorgeführt! (Jäger ab). Will die Kerls, wie die Hunde, expediren; mir Ruhe und Ansehn verschaffen, oder –

Schlachter u. Packan (treten auf. Ersterer geht einige Schritte vorwärts; letzterer setzt sich neben seinem Herrn. Ein Häscher hält ihn am Stricke fest).

Schlachter. Da hebn se my mynen Hund ingefangen, ich wolt em mit ufs Dorf nehmen by den Kalbern.

Hr. v. Albern. Und da ist er impertinent gewesen gegen meine Leute. Das kostet ihm 5 Thaler, und für den Hund zahlt er 3 Mk. 14 ß.

Schlachter. Da mach ich my den Schinder uth; he muß weten, daß ich en Himberger Börger bin, de laten sick so was nicht vertellen. Wy hebben by uns zu Huß ook Gerichtspersonen, die nah Recht seht; aber, by Gott, so plücken sie de Lüde nich! Sine Kerls hebben mir oog de Pipe weggenahmen, die ich in meiner Tasche hatte; ich mach my den Schinder druth, aber es ist doch grob! Sollt my das zu Huß paßiren, ich schniede dem Kerl dee Ohren vom Kopf, so schniede ich!

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Hans Franz Kannengießer (Pseudonym): Die vierbeinigten Philosophen. Ein Trauerspiel in einem Act.. , Heimberg 1802, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_vierbeinigten_Philosophen.djvu/15&oldid=- (Version vom 20.8.2021)