Hans Franz Kannengießer (Pseudonym): Die vierbeinigten Philosophen. Ein Trauerspiel in einem Act. | |
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Stricken. Etwas vorwärts steht der Büttel mit Fiffi auf dem Arme.)
Herr v. Albern. Es kommt niemand von allen dreyen, um seinen Hund zu lösen. Ich denke, wir schlagen sie todt.
Ein Jäger. Es wäre doch Schade um das Lösegeld. Was bekömmt der Büttel groß für das Fell. Der ganze Decher gilt 12 Mark.
Hr. v. Albern. Blitz! so viel? Der muß Abgabe davon entrichten!
Ein Häscher. Bringt schon etwas ein, für jeden todten Hund 4 ß., hundert sind schon 25 Mark.
Hr. v. Albern. Da hat er Recht. Rufe er mir Jägern. (Häscher ab) Man muß jetzt Finanzier im strengsten Verstande seyn, sonst schafts nicht. Alles nimmt sich in Acht; man fährt wie im Schlafe, man raucht nicht mehr, man ist stumm – womit soll man jetzt Geld machen? Bald werde ich einige von euch abdanken müssen.
Ein Häscher. (für sich) Da soll euch ja das Wetter regieren! Abdanken? Prosit die Mahlzeit, mein Herr – Fangen will ich, was mir in den Weg kommt; und bald soll man noch ein halbes Dutzend Wachthäuser bauen müssen, um die Arrestanten zu beherbergen. Nein! lieber mag ganz Halberna ein Gefängniß werden, ehe ich meinen Dienst aufgebe.
Büttel. Herr, mit dem Hundefellen ists nichts! liegen alle auf dem Boden; können mit einigen Tausend aufwarten.
Hans Franz Kannengießer (Pseudonym): Die vierbeinigten Philosophen. Ein Trauerspiel in einem Act.. , Heimberg 1802, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_vierbeinigten_Philosophen.djvu/6&oldid=- (Version vom 20.8.2021)