Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/112

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Verschiedene: Die zehnte Muse


Und schlank ist sie, geschmeidig wie

10
     Ein Lilienstengel;

Sie wäre – wenn sie Mitgift hätt’ –
     Der reine Engel!

Gisa Tacchi.





Aufmunterung.

     Blühende Herzen,
Lasset uns scherzen,
Singen und Lieben,
Ohne Verschieben!

5
Lauten und Geigen

Sollen nicht schweigen!
Eilig zum Tanze!
Pflücket vom Kranze!

     Drücket die Hände!

10
Freut euch ohn’ Ende!

Labt euch mit Küssen,
Schwelgt in Genüssen!
Spornet euch fröhlich!
Machet euch eh’lich!

15
Lasset die Narren

Länger noch harren!

     Eh’lich zu werden
Ziemt sich auf Erden.
Ledige finden

20
Lust nur in Sünden.

Jeder muss sterben:
Schaffet euch Erben,
Erben dem Gute,
Namen und Blute.

G. Greflinger.
(† 1677.)



Guter Rat.

Steck dir die Rose an die Brust,
Lache und tanze in junger Lust,
Lass es flattern, dein duftend Haar –
Bist ja nicht immer zwanzig Jahr!


Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/112&oldid=- (Version vom 31.7.2018)