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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/117

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Verschiedene: Die zehnte Muse


Zuweilen nur da fühlt mein Herz
So einen kleinen Stich,
Dann ist mein Wunsch ein Täuberich,

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Froh angelegt wie ich!

»Haha, haha! Hihi, hihi!«
Wär’ der mir zugesellt,
Wir beide lachten alles aus,
Die Menschen und die Welt!

Otto Hausmann.





Jeder nach seiner Art.

Nie werden Trauben süss und schwer
An Haselbüschen reifen,
Der Distelfink lernt nimmermehr
Wie eine Drossel pfeifen.

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Sehnsüchtig klagt im Hollerstrauch

Das Nachtigallenmännchen,
Ich singe nach Vagantenbrauch
Beim Klapp der Deckelkännchen.

Der feilt an einer Elegie,

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Der schmiedet eine Fabel,

Ich singe in die Winde, wie
Gewachsen mir der Schnabel.

Ich hab’s gelernt im grünen Wald
Beim Rauschen alter Föhren,

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Und wem mein Singsang nicht gefallt,

Der braucht nicht zuzuhören.

Rud. Baumbach.





Spielmannslied.

Herr Nachbar, riegelt die Thüren fest,
Ein Dieb steht auf der Lauer,
Herr Nachbar, dass Ihr nicht vergesst,
Euer Zeisig lockt im Bauer,

5
Steckt schon das krause Köpfchen raus,

Herr Nachbar, hütet Euer Haus!
Ting ting, pinkperingping,
Ein Zeisig ist ein loses Ding
Zrrrr …


Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/117&oldid=- (Version vom 31.7.2018)