Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Wiener Kappelbuben.
Burgmusik! .... In hellen Haufen
Seht das Volk zusammenlaufen,
Klingen ihre Weisen flott,
Und voran den Musikanten
Wiener Strizzi und Falott.
Konfiscierliches Gelichter!
Viel verwegene Gesichter,
Schief die Mütze auf dem Haupt,
Den sie auf dem Strassenbummel
Sich vom Pflaster aufgeklaubt.
Abends lärmen die Halunken
In verdächtigen Spelunken,
Und wer's Nachtquartier bezogen,
Deckt sich mit dem Brückenbogen
Oder mit dem Himmel zu.
Ohne Geld und ohne Fundus
Sorglos seine Tage hin;
Wiener Blut ist's und ein rechtes,
Denn der Ahnherr des Geschlechtes
Ist der liebe Augustin!
Aber wahre Teufelskerle,
Wenn es was zu wagen gilt –
Als es einst in Wälschland krachte,
Keiner da sich lang bedachte,
Hei! die Wiener Kappelbuben,
Als sie an zu fechten huben
Tapfer in Radetzkys Reih'n,
Lustig ging's da, wie zum Prater,
Schmunzelnd rief sein »Bravo« drein!
Wie sie da die Feinde gerbten
Und den wälschen Boden färbten
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/229&oldid=- (Version vom 31.7.2018)