Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Absynth.
Mein Lieben, Träumen, Grollen,
Ist früchtelos verrauscht.
Wenn meine Segel schwollen,
Hat sie der Sturm gebauscht;
Im Takelwerk, den Raa’n,
Mein Schifflein will zerschellen –
Ei nu – was geht’s mich an?
Es starb das heil’ge Feuer,
Die Hand verliess das Steuer –
Sie war wohl allzumüd.
Sie sucht nicht mehr durch Sunde
Die klippenfreie Bahn …
Ei nu – wen geht’s was an?
Und hab’ ich nie besessen,
Was je mein Herz begehrt –
Du Taumeltrunk Vergessen,
In dir versenkt zur Stunde
Sei, was man mir gethan …
Ihr sagt, ich geh’ zu Grunde?
Ei nu – was geht’s euch an?
Lumpenhochzeit.
In der alten Heideschenke
Zittern heute Diel und Decke,
Reichlich fliessen die Getränke,
Dass der Braten besser schmecke.
Mit Hansjörg, dem Pferdediebe, –
Sitzen auf bekränztem Stuhle,
Schon beseelt von Grog und Liebe.
Jules Bräut’gam ist ein hag’rer,
Seine Gäste: Wegelag’rer,
Fürchten sämtlich sehr das Helle.
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/231&oldid=- (Version vom 31.7.2018)