Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Auftrag.
Mit dem Körbchen an der Hand,
Leicht wie junge Frühlingswinde,
Kömmt die lächelnde Belinde;
Blumen küssen ihr Gewand.
Wo sie oft mein Amor sucht,
Wo, bedeckt mit goldner Frucht,
Brüderliche Bäume stehen.
Nun verweilt die Schäferin
O wie werden sie sich neigen
Zu dem holden Mädchen hin!
Baum und Staude sind entzücket,
Früchte fallen auf das Moos,
Von Belinden ungepflücket.
Schönstes Mädchen dieser Flur!
Welche nie gefühlte Regung!
Deine zarteste Bewegung
Amor! ihr das Körbchen rauben
Sollst du: dann verfolgt sie dich:
Amor! dann verirrt sie sich
Her zu mir in diese Lauben.
Der Kusshandel.
Ein Hirtenmädchen, schön zum Malen,
War etwas kaufmännisch gesinnt;
Mit zwanzig Schafen musst Amint
Den ersten Kuss ihr bar bezahlen.
Als er den Tausch schon besser traf:
Da blühten um ein einzig Schaf
Auf ihren Lippen zwanzig Küsse.
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)