Seite:Dillenius Weinsberg 019.png

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des Hofes, Abt Wibald von Corvei, zu welcher Heinrich den Abt nach einem noch vorhandenen Briefe schon 8 Jahre später, auf den 1. Sept. 1148 einlud, um mit ihm Maaßregeln gegen die in Schwaben ausgebrochene tumultus zu berathen (v. Stälin II. S. 83). K. Conrad war damals auf einem Kreuzzuge abwesend.

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Weinsberg war also durch diese Eroberung Conrad’s III. hohenstaufisch geworden; und ein Hauptbesitz der Hohenstaufen in ursprünglich franken’schen Landen war diese Feste, nach welcher Herzog Friedrich IV., Conrad’s Sohn, der sich sonst von Rotenburg nannte, auch „von Winsberc“ zugenannt wurde. Dieser Friedrich IV. starb in Etrurien an der Pest 19. Aug. 1167, wo er von Otto Fris. Chron. Friedericus de Winsberc genannt wird (v. Stälin, W. G. II, S. 101, vgl. 239). Des Aufenthalts seines älteren, aber vor ihm, schon 1150 gestorbenen Bruders Heinrich, des ersten, der sich von Rotenburg nennt, in Weinsberg (J. 1148), haben wir oben gedacht.

Der Hohenstaufe, K. Conrad III. übertrug nun die eroberte Burg und Herrschaft Weinsberg an seinen Kämmerer Dieport, welcher sich von nun an von Weinsberg schrieb und wahrscheinlich, aber nicht ganz erweislich, der Stammvater eines

     b) zweiten neuen Geschlechtes von Weinsberg wurde (J. 1140–1503).

               Dieport (Tibertus de Winsberch). 1140.

Dieport von Weinsberg, nach den Chronisten italienischer Abkunft und ein Bruder des Stammvaters der Herren von Urslingen (deren Wappen dem von Weinsberg ähnlich ist), erscheint nun als Ministeriale höherer Classe und Kämmerer (camerarius) in Urkunden von

1144 (vgl. die ob. Notiz des Privil.-Buches über 1144) und 1150 als Zeuge, bei einer Schenkung des Kaisers an das Gotteshaus St. Blasii.

Wohin wir die offenbar fremd klingenden Namen Rugger und Belram von Weinsberg thun sollen, welche um diese Zeit im J. 1147 in einer Urkunde des Klosters Maulbronn vorkommen, wissen wir in der That nicht. Zum Geschlechte Dieports scheinen sie nicht zu gehören. Wahrscheinlicher waren sie (wie auch Pfaff annimmt), bloße Burgmänner, Dienstleute deren von Weinsberg, wie die noch später 1275, 1292, 1302, 1341, 1343 bei Lichtenstern, Sülzbach und Böckingen vorkommende Sifrid, Wolfram, Stamler von Weinsberg. Oder gehörten sie noch der vertriebenen ersten Linie an? wie Wolfram v. Winesberg, den wir oben im J. 1129 und 1140 finden, und welcher in einer Speyerer, die Stiftung des Klosters Maulbronn betreffenden Urkunde vom J. 1148 als Zeuge (Remlings Urkdbuch I. S. 95) vorkommt, sogar noch später vom J. 1160; wie Burcard v. W., welcher bei Crus. I. S. 628. im J. 1165 zu Zürich, und Gotthard v. W., welcher bei Crus. I. S. 682. im J. 1197 zu Nürnberg erscheint?

Mit dem J. 1150/66 beginnen die Engelharde und Conrade, wie von nun an fast alle Herren dieses Hauses heißen.
               Engelhard I. 1155–66.

1150 erscheint Engelhard I. nach Pfaff wahrscheinlich ein Bruder Dieport’s. Dieser Engelhardus de Winsberch, pincerna, et alius Engelhardus (II.) aliique quam plurimi ministeriales zeugen 1166 in einer Urkunde Herzog Heinrich’s (Conrad’s von