Seite:Dillenius Weinsberg 034.png

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der Adel die Fastnacht mit großen Freuden und allerhand ritterlichen Solemnitäten feierte. Als auch in der größeren Stadt ein Gleiches geschah und aus Gelegenheit dieser Fastnachtsfreuden einige Bürger verwundet wurden, erhub sich ein Tumult wider den Adel, in welchem 3 Edelleute und etliche Bediente erstochen wurden, worauf sich Herzog Lupold sammt den Vornehmsten vom Adel davongemacht. Diese Sache mißfiel der Obrigkeit daselbst und damit dem tollen Pöbel einige Satisfaction verschafft würde, nahm man etliche Fürsten und Grafen, den Markgrafen von Hohenberg, den Grafen von Montfort, einen Grafen von Zollern, Engelhard von Weinsberg u. A. gefangen, welche jedoch bald wieder auf freien Fuß gestellt und hingegen einige aufrührerische Bürger auf dem Fruchtmarkt, „der heiße Stein“ enthauptet worden (Crusius I. 949 nach Urstisius).

1379. Engelhard erhält von Abtsgmünd Steinbrüche und Fischerei in der Roth (bei Böhringsweiler etc.) (Ludwig).

eod. 1379. Vergleich Engelhards mit d. Stadt Weinsberg.

1380. K. Wenzel bestättiget Engelhard alle seine Rechte, belehnt ihn mit Burg und Patronatrecht in Weinsberg, Geleit und Zöllen hier im Thal auf der Handelsstraße nach Nürnberg und in Neuenstadt, mit dem Zoll in der sog. Wildenstraße, mit 300 Pfd. Heller Judensteuer, Vogtei in Kochersteinsfeld und Dahenfeld und mit dem Wildbann (Ludwig).

1381, 5. Jun. Engelhard leiht Lutz von Neuenstein Güter in Öhringen. Konrad, Domherr von Mainz (s. oben) siegelt (Wibel).

1384. Engelhard kauft von Axel von Crailsheim für 50 Pfd. Heller locum torcularis. (Kelter) in Veherberg (Vörrenberg?) (Ludwig).

1388, 24. Jul. Engelhard und seine Gattin, Anna von Leiningen verkaufen Burg und Schloß Weinsberg, pacto reluitionis, an das Erzstift Mainz. Sein Bruder, Konrad senior, der Scholasticus und Konrad junior siegeln (Lang).

1391. Bischof Gerhard von Würzburg gestattet Konrad IX. (s. unt.) wegen 8000 fl., die er seinem Schwiegervater Ulrich von Hohenlohe geliehen, die Nachfolge im Lehen der Burg und Stadt Weickersheim. S. unten 1398 (Ludwig).

eod. 1391, 7. Sept. bestätiget Bischof Gerhard von Würzburg und 1405, 3. Juni der Erzbischof von Mainz die Stiftung einer Messe in Neuenstadt durch Anna von Leiningen, Engelhards VIII. Gattin, und diese stiftet dazu noch ½ plaustrum vini in Brettach 26. April 1408.

1393. Engelhard erhält für 7000 fl. jährl. auf 4 Jahre von den Herzogen von Östreich die Landvogtei in Schwaben, Breisgau und Elsaß und vergleicht als deren Landvogt die Klöster Einsiedeln und Scheer (Stälin III. 359 Anm.).

1393. Engelhard belehnt die von Weiler mit einem Theil Gerichts und Zehnden in Steinsfeld.

1396. Das Kloster Komburg verspricht ihm und seinem Sohne Konrad IX. (s. unten) für die Eignung der Vogtei und des Gerichts in Hessenthal einen Jahrstag (Jäger. Ludwig).

1397. Der Bischof von Worms erlaubt ihm, Gutenberg zu verpfänden (Ludw.).

eod. 1397. Gerhard, Bischof von Würzburg verpfändet ihm für 2300 fl. die Burg Reigelsberg zur Belohnung der von ihm mit einigen Pferden und Lanzen (Glanen) zu leistenden Dienste (Ludwig). Die Verpfändung wurde nachher zur Belehnung. Engelhard zog auch eod. ao. dem Bischof gegen die Stadt zu Hilfe.