Seite:Dillenius Weinsberg 036.png

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1411, 19. Apr. Ksr. Sigismund, nach Ruprechts III. Tode 1410 erwählt, ertheilt Engelhard und seinem Sohne Konrad IX. auf ihre Bitten, als Markgraf von Brandenburg, das Unter-Kämmerer-Meister-Amt des Reiches lehensweise, wie es die von Münzenberg und von Falkenstein ehemals hatten; die aber unterlassen hatten, um die Belehnung einzukommen (Hanselm.) Stälin III. 398.

1412, 25. Mai verkaufen Engelhard und sein Sohn Konrad (IX.) an Kurfürst Ludwig von der Pfalz die halbe Herrschaft Weinsberg für 6000 Pfd. Heller (Hugo).

eod. 1412 verschreiben sie sich gegen Schenk Friedrich v. Limpurg von Frau Juttas Erbfall wegen (s. S. 32) um 50 fl. jährl. Gült, mit 1000 fl. abzulösen (Prescher).

1415 belehnt K. Sigmund, Engelhard und seinen Sohn Konrad (IX.) mit den Lehen des Grafen von Münzenberg und von Falkenstein, und bestättigt ihre Privilegien und Pfandschaft (Ludwig).

eod. befahl K. Sigmund die halbe Judensteuer an Engelhard zu bezahlen (Ludw.).

eod. verpfändet Albrecht von Löwenstein das Schloß Gleichen an Engelhard und seinen Sohn Konrad; und dessen Sohn und Anna von Löwenstein erlauben Albrecht von Hohenlohe, es einzulösen (Ludwig).

               Engelhard VIII. † 1415.

hatte 10 Kinder, 7 Töchter und 3 Söhne.

a) 7 Töchter:

1) Elisabeth, Gemahlin des Landgrafen Johann von Leuchtenberg (s. unt. S. 39).

2) Sibylla, Gemahlin des Grafen Wolfgang von Erbach.

3) Agnes, Gemahlin des Grafen Friedrich von Helfenstein. Als Wittwe vergleicht sie ihr Bruder Konrad IX. mit ihren Kindern.

4) Ida, Gemahlin des Grafen Friedrich von Waldheim. 1395, 2. Juni versprechen ihr die Herzoge Albrecht, Wilhelm und Leopold von Östreich, wenn ihr Gatte vor ihr sterbe, sie bei ihren rechtlichen Ansprüchen an ihn zu schirmen. Sie ist 1410 schon †.

5) Margaretha, Gemahlin von Graf Heinrich von Hohenstein. Auch sie ist 1410 schon †.

6) und 7) Amalia und Dorothea starben unvermählt vor 1410.

b) 3 Söhne:

Die 2 jüngeren, Georg und Philipp, kommen sonst nicht mehr vor, als Georg, 1403 auf dem Turnier zu Darmstadt, wo es zu blutigen Händeln kam, und Philipp, 1408 auf dem Turnier zu Heilbronn (Jäger). Desto mehr glänzt der älteste Sohn und Stammhalter,

               Konrad IX. 1396–1448.

Konrad IX., Reichs-Erbkämmerer, nächst Erzbischof Konrad, S. 32, der Größte seines Hauses, das mit ihm, gleich einem im Erlöschen begriffenen Lichte, noch einmal hell aufloderte und in seinen Söhnen erlosch.

Seine Erziehung und Bildung zum Staats- und Hofmann erhielt er wohl durch seinen väterlichen Oheim, den nachmaligen Erzbischof Konrad (s. oben S. 32). An den pfälzischen und badischen Höfen sammelte er sich noch weitere Kenntnisse und Erfahrungen.

1397 vermählte er sich mit Anna, Tochter Krafts von Hohenlohe, Wittwe des Konrad von Brauneck, welcher 1390 verstarb. Sie lebte mit ihm bis zum 2. Jun. 1434.

In demselben Jahre vermählte er sich zum 2tenmale mit Anna, Gräfin von