Seite:Dillenius Weinsberg 047.png

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Konrad ließ nun an diesen 3 Orten Goldgulden prägen, auf welchen zwar nicht sein Name, aber das Weinsbergische Wappen sich findet. In Basel stellte er einen Peter Gotz als Münzmeister auf; in Frankfurt einen Stephan Scherff, mit welchen er 1438 Prozeß bekam (Jäger nach Ludwig).

Für einen weiteren Vorschuß von 6850 fl. wies der stets geldbedürftige K. Sigmund Konraden auf die Reichsgefälle in den Niederlanden und Westphalen an und befahl der Stadt Nürnberg, den an Konrad für 1400 fl. verpfändeten Judenzins diesem zu entrichten (Ludwig).

Ebenso erlaubte er ihm, den ihm verpfändeten Judenzins aus der unteren Landvogtei Schwaben an Wigulajus Schenk von Geyern zu verpfänden, den aber Konrad später gegen den von Nürnberg wieder eintauschte.

Auch mit anderen, als Geldangelegenheiten betraute jetzt Sigmund seinen Reichserbkämmerer. Er gab ihm und dem K. Pronotar Wacker den Auftrag, den Streit der Bürger zu Bremen mit dem Rath daselbst auszugleichen 1431 (Ludwig);

den dortigen Erzbischof, den Bischof von Münster und den Bischof Rudolph von Utrecht im Namen des Kaisers mit den Reichslehen zu belehnen; 1431 (Ludwig).

die vernachlässigten Reichssteuern in den niederländischen Provinzen wieder in den Gang zu bringen; 1431/39 (Ludwig, litterae commissor. Sigismundi).

die aus der Stadt Utrecht vertriebenen Bürger wieder zurückzubringen, die Stadt vom Banne loszusprechen und den Streit zweier Domherrn daselbst zu schlichten. 1431 (id.).

1432. 27. Nov. Konrad und seine Gattin Anna übergeben dem Stift Möckmühl den Kirchensatz in Kochersteinsfeld und verpfänden ihm den Siglinger Wald gegen Wiederlösung, wozu sich das Capitel reversirt (Ludwig).

1433 verkaufen sie Güter und Zehnden in Siglingen an das Stift Öhringen (Wibel).

eod. anno reversirt sich Weiprecht von Helmstädt gegen Konrad, ihm jederzeit die Lösung des Jenem verpfändeten Viertels der Stadt Neuenstadt zu gestatten (Jäger nach Ludwig).

eod. erkauft Konrad von Engelhard von Helmbund seinen Hof Wagenbach für 150 fl. (id.)

1434 starb seine erste Gemahlin Anna von Hohenlohe und Konrad vermählte sich in demselben Jahr zum zweitenmal mit Anna, Gräfin von Henneberg (s. oben S. 36).

1435 schickt K. Sigmund Konraden in die Bisthümer Basel und Straßburg, in das Elsaß, in’s Breisgau und in die Schweitz, die daselbst gelegenen Pfandschaften und Reichslehen, welche seither vernachlässiget waren, wieder aufzusuchen (Jäger nach Ludwig).

eod. 1435 wurde der Pfandschilling der Reichsmünzen zu Nördlingen, Frankfurt und Basel um 1500 fl. erhöht, welche Konrad dem K. Sigmund weiter darauf vorgeschossen hatte (s. oben 1431). Dieser ganze nun 6950 fl. betragende Pfandschilling wurde vom Kaiser nie abgelöst, weßwegen das Haus Weinsberg bis zu seinem Erlöschen, Anfangs des 16. Jahrhunderts, im Besitz der Reichsmünzen blieb (Jäger).

Von seiner Burg Gutenberg aus lud Konrad die Reichsstände zu einem Münzprobationstag nach Frankfurt ein (Jäger).

eod. anno bevollmächtiget ihn K. Sigmund, die Kronsteuer von den Juden einzuziehen und Rabbiner zu setzen und zu entsetzen;