Seite:Dillenius Weinsberg 051.png

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eod. anno stiftete er für seine verstorbene erste Gattin und deren Bruder einen Jahrstag im Kloster Engelszell bei Passau. Schenkung einer kostbaren Inful. (Ludw.)

1448, 18. Jan. starb Konrad und fand seine Ruhestätte neben seiner ersten Gemahlin Anna im Kloster Schönthal, in dessen Klosterkirche neben ihren Bildnissen die Inschrift steht:

ConraD De Weinsberg faVtorspeCIaLIs obIVIt,
CLaret In effIgIe VIrtVs post FVnera VIVIt.
Anna pIo pIetate VIro par esse, seCVnDa
NoLebat, ConIVX ab HohenloICIs orIVnda.

Schon einige Jahre her kränkelnd hatte er von Papst Felix V. ein eigenes, von Genf datirtes Breve erhalten, worin ihm dieser seine Theilnahme bezeugte (Jäg.).

Auch hatte er in Zeiten seine letzte Willensverordnung gemacht, wie es nach seinem Tode mit seiner 2ten Gemahlin Anna und seinen Kindern gehalten werden sollte.

Außer seiner Tochter 1ster Ehe, Elisabeth, Gemahlin Herzog Erichs v. Sachsen-Lauenburg (s. oben J. 1428, 1430 u. 1443), welche in der Kirche ihrer Stadt Weickersheim begraben liegt (Wibel), hinterließ er aus 2ter Ehe noch 2 minderjährige Söhne.

               Philipp sen. † 1503 et jun. † 1515.

Philipp, sen. und Philipp, jun., deren Vormünder Gottfried Schenk von Limpurg, seit 1443 Bischof von Würzburg (Stälin III. 462) wurde.

Dieser ihr Vormünder verkaufte wegen der zerrütteten Vermögensumstände des Hauses

1449 die Burg Gutenberg mit Mühlbach, Hüffelhard. Siegelsbach und Kälberhausen an den reichen Hanns von Gemmingen um 6000 fl. rhein.

und 1450, 4. Mai mit Erlaubniß K. Friedrichs IV. an den Pfalzgrafen Friedrich die Hälfte der Herrschaft Weinsberg, weshalb bei dem Angriff Graf Ulrichs von Württemberg auf Burg und Stadt Weinsberg im Jahre 1460 die ohnehin noch minderjährigen Grafen von Weinsberg nicht betheiligt sind (s. unten Abschn. VII.) (Hugo).

1452, 27. Aug. bestättiget K. Friedrich IV. die Privilegien der beiden Brüder, und

1465, 4. April, nachdem sie majorenn geworden, belehnt er sie mit den Reichslehen, Grafschaft Falkenstein, Herrschaften Weinsberg, Münzenberg, Königstein, dem Blutbann, dem Turnus am Rheinzoll, dem Wildbann, dem Münz- und Bergwerks-Regal, Zoll und Geleite.

1464 hielt sich Pfalzgraf Friedrich selbst einige Tage auf der Burg auf.

1467 wurde die Theilung der väterlichen Besitzungen vorgenommen. Philipp der ältere erhielt Königshofen, Rettersheim, die Herrschaft Reigelsberg – wo er residirte – die halbe Stadt Aub, die er nachher dem Stift Würzburg zu Lehen auftrug und die drei Reichsmünzen. Zu des Jüngeren Antheil scheint Schloß und Dorf Stein gehört zu haben.

Philipp, der Jüngere, erhielt schon als 9jähriger Knabe von den Basler Vätern Dispensation zur Übernahme von Präbenden und Canonicaten selbst in Metropolitankirchen und bald darauf von dem Weihbischof Hugo von Würzburg die erste Tonsur. Im Jahre 1459 erscheint er als Domherr zu Straßburg 1465. Belehnung mit seinem Bruder (s. oben). Er überlebte seinen älteren Bruder Philipp und stirbt 1515 als ultimus familiae.

Philipp der Ältere war vermählt mit Anna von Stoffelsheim (Stoffeln),