Seite:Dillenius Weinsberg 052.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und folgte seinem Vater in der von dem Hause Brandenburg zu Lehen getragenen Würde eines Reichserbkämmerers, als welcher er bei dem im Jahre 1464 im Kloster Heilsbronn stattfindenden Leichenbegängniß des Markgrafen Johann von Brandenburg das burggräfliche Panier trug (Jäger).

In einer Urkunde von 1465 nennt ihn K. Friedrich IV. als Unterkämmerer des heil. römischen Reiches unter seinen treuen Dienern aus Schwaben (Stälin III. 455 ff.).

In der Reichsmatrikel von 1467 (zum Zug gegen die Türken) waren die von Weinsberg zu 1 Reiter und 1 Fußgänger angeschlagen, welcher Anschlag aber bis 1481 auf 6 Reiter und 6 Fußgänger stieg.

1469 verlieh Philipp die Reichsmünze zu Nördlingen an Hans Schrauf, Münzmeister zu Frankfurt, die er jedoch wieder einlöste und

1483 an seinen Tochtermann, den Grafen Eberhard von Königstein überließ.

1477, Jan. wohnte er der Leichenfeier des Pfalzgrafen Friedrich in Heidelberg an (Stälin III. 572. Anm.).

1486 erscheint Philipp auf dem Reichstag zu Frankfurt, wo K. Friedrich am 16. Febr. die Freude erlebte, seinen Sohn Maximilian zum römischen Kaiser erwählt zu sehen (Stälin III. 616).

1487 verbot K. Friedrich dem Philipp, in Nördlingen, Frankfurt und Basel goldene Münzen zu prägen, welches Verbot er aber

1490, 26. April, wieder aufhob (Pfaff). Kaiser Friedrich † 19. Aug. 1493).

1495 war Philipp in seiner Reichswürde auf dem Reichstage zu Worms, wo K. Maximilian den Grafen Eberhard von Württemberg (gen. im Bart) zum Herzog erhob. Der Aufgang des Württemberger Sternes war die Zeit des Untergangs vom Weinsberg’schen; denn Philipp kommt nur noch einmal im Jahre

1503 vor, wo er sich über einen Münzreceß beschwert, wodurch das zu Nördlingen geprägte Weinsberg’sche Gold ausgeschlossen werden sollte. Nach dem Schönthaler Necrologium starb er im Nov. 1503.

Mit ihm erlischt das Geschlecht, da er eine einzige, an Graf Eberhard von Königsstein verheirathete Tochter Catharina hinterließ.

Wir lassen nun die Stammtafel der Herren von Weinsberg I. u. II. Linie folgen:

Stammtafel der Herren von Weinsberg.
(Nach Vorstehendem und nach Dr. C. Pfaff.)
Iste Linie.     Jahr 814 bis 1140.
Jahr 814.       S. oben Abschn. VI. S. 13 N. N. unsicher.
942.       Johann von Weinsberg (s. S. 13).
969.       Friedrich von Weinsberg. ibid.
1080.       Rudolph von Weinsberg. ibid.
      Gotthard v. Weinsberg, Turn. zu Nürnberg.
      Friedrich v. Weinsberg     „     zu Worms.
1094.       Cuniza von Weinsberg, Gemahlin, nachmal. Wittwe von Graf Adelbert von Calw. Urkdlich.
1122.       Caisolf und Wignand von Weinsberg (Crus., s. oben S. 14).
1129.       Wolfram von Weinsberg. Cod. Hirsav. s. S. 14.
1140.       Derselbe und
      Burkhard v. Weinsberg. S. ibid.