Seite:Dillenius Weinsberg 055.png

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erblühen konnte, wie kurz vor dem Untergang ihres Hauses aus der Grafschaft Württemberg ein Herzogthum aufging. Aber ihr Reichthum wurde von den stets geldbedürftigen römischen Königen (s. oben) und von dem Aufwand, welchen die verliehenen Ehrenämter erforderten, verschlungen. Burg um Burg, Stadt um Stadt, halbe und ganze Herrschaften mußten verpfändet oder verkauft werden, um Schulden zu bezahlen und Ansprüchen aller Art zu genügen; und der Größte des Hauses, Konrad IX., stand in aller seiner Größe dem Untergange am nächsten. Auf seine Söhne, die Letzten dieses Geschlechtes, geht kaum noch ein matter Schimmer des früheren Glanzes über.

Wir geben nun eine Zusammenstellung der weitläufigen Besitzungen des Hauses Weinsberg, woraus erhellt, wie und wann sie erworben und wieder veräußert worden sind.

A. Ererbt oder Erheirathet,
(zum Theil mit Belehnung.)
Wieder veräußert.
1) Herrschaft Weinsberg. Nach oben errichtet im J. 814, von K. Ludwig dem Frommen; auf Dieport übertragen 1140, neue Belehnung von K. Friedrich IV. 1465. 1) Halbe Herrschaft verkauft J. 1412 an Chur-Pfalz.
halbe an Pfalzgraf Friedrich 1450. Verleihung der geistlichen Pfründen in der Herrschaft dem Erzstift Mainz überlassen 1338.
a) Burg Weinsberg, 814. 1140. Wiederbelehnung von K. Wenzel 1380. v. K. Ruprecht 1408. a) 1 Theil der Burg an Markgraf von Baden verkauft ca. 1331.
von diesen zurück eingelöst 1341.
an Erzstift Mainz verkauft 1388, auf Wiederlösung, welche erfolgte.
desgl. an Joh. von Gemmingen 1438.
½ an die Wittwe von Gemmingen verpfändet 1446, mit der Herrschaft an Churpfalz gekommen 1450.
b) Hof auf der Markung der Stadt Weinsberg. Die Stadt selbst – Reichsstadt – denen von Weinsberg verpfändet (s. unt. Verpfdg.)
von König Albrecht I. 1303,
von K. Heinrich VII. 1313,
von K. Ruprecht 1408,
von K. Sigismund 1417.
Patronatsrecht von K. Wenzel 1380, als Lehen von K. Ruprecht 1408.
b) all Gut auf der Markung Weinsberg an Pfalzgraf Otto von Mosbach, auf Rückfall nach dessen Tod, verkauft 1423, an Churpfalz verkauft 1450 (vor Rückfall 1461).
c) Affaltrach. Lehensherrn noch 1405. c) Die von Weiler damit belehnt, die es 1406 an den Johanniter-Orden verkaufen.
d) Bitzfeld, ursprünglich zur Herrschaft Weinsberg gehörig. d) Zehnden hier und den Kirchensatz hatten die Reichsschenken von Limpurg und schenkten sie 1255 dem Kloster Lichtenstern; mit b) auf Rückfall verkauft 1423 an Pfalzgraf Otto. (Vor Rückfall 1461 an Churpfalz gekommen 1450.)
e) Böhringsweiler, Burg und Weiler. e) an von Hohenlohe verkauft 1330, von Hohenlohe an Churpfalz 1371,