Seite:Dillenius Weinsberg 129.png

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Kernenpreis 5 fl. 40 kr. Weinrechnung Stuttgart 5 fl. 34 kr., Lauffen 3 fl. 29 kr., Brackenheim 3 fl. 37 kr. Steigende Theurung. Die Armen mischten Eichenrinde unter das Brod.

1564 ist das Rebwerk um Georgii so erfroren, daß diesen Herbst keine Keller umgegangen. 1 Maas Wein kam deßhalb in der Herberge auf 5 kr. An Früchten ist eine gute Nothdurft gewachsen. Kernenpreis 4 fl. Weinrechnung Stuttgart 7 fl. 15 kr., Lauffen 7 fl. 16 kr., Brackenheim 6 fl. 37 kr.

Im October grassirende Pest in Stuttgart, vor der der Hof nach Tübingen floh. In Eßlingen starben 3000, in Waiblingen 700 Menschen.

1565 um Invocavit heftig anhaltende Kälte, wodurch die grassirende Pest nachließ. Großer Schnee, Überschwemmung (Crus.) Erfrieren der Bäume und des Rebwerks. Wenig und saurer Wein. An Frucht gute Nothdurft. Kernenpreis 4 fl. 12 kr., Dinkelpreis 1 fl. 52 kr. Weinrechnung Stuttgart 7 fl. 55 kr., Lauffen 7 fl. 7 kr., Brackenheim 7 fl. 20 kr.

Ausgabe des neuen, revidirten Landrechts, der Landes-, Bau- und Forst-Ordnung.

1566 ein kaltes und nasses Frühjahr. Sommer und Herbst trocken. Feine Erndte, auch ziemlich viel, doch saurer Wein. Kernenpreis 3 fl. 48 kr. Alter Wein kostete 10 fl., unerhört. Weinrechnung Stuttgart 4 fl. 56 kr. 3 hlr., Lauffen 3 fl. 23 kr. 2 hlr., Brackenheim 3 fl. 20 kr. 1 hlr.

Im November zog die Universität Tübingen mit 400 Studenten wegen der Pest nach Eßlingen.

1567. Außerord. viel Maienkäfer, welche das Laub von den Bäumen fraßen. Dürrer Sommer, der die Wiesen so ausdörrte, daß es wenig Heu und gar kein Öhmd gab. Daher kam die Wanne Heu auf 7 fl. Frucht und Wein ist viel gewachsen und der Wein gut worden. Kernenpreis 3 fl. 8 kr. pr. Schffl. Weinrechnung Stuttgart 4 fl. 20 kr., Lauffen 3 fl. 12 kr., Brackenheim 3 fl. 5 kr. 4 hlr.

               Württbg. Herzog Ludwig. 1568–93.

1568 mittelm. Jahr. Frucht ziemlich gerathen, Rebwerk von Reifen erfroren; daher wenig und saurer Wein. Kernenpreis 4 fl. Weinrechnung Stuttgart 5 fl. 3 kr., Lauffen 3 fl. 33 kr., Brackenheim 3 fl. 20 kr.

Herzog Christoph † 28. December.

1569 sehr strenger Winter, so daß über den gefrorenen Rhein, Neckar, die Donau etc. mit geladenen Wagen gefahren werden konnte. Die Winterfrucht erstickte unter dem spät abgehenden Schnee; die Sommerfrüchte wurden verhagelt. Daher schlechtes Fruchtjahr. Auch die erfrorenen Weinberge gaben einen schlechten Herbst; doch war der Wein ziemlich gut.

Die einfallende Theurung dauerte 7 Jahre. Kernenpreis 6 fl. 30 kr. pr. Schffl. Weinrechnung Stuttgart 6 fl. 15 kr., Lauffen 5 fl. 22 kr., Brackenheim 5 fl. 20 kr.

1570 ein unfruchtbares, kaltes und nasses Jahr. Früchte gar nicht gerathen; Wein wenig und sauer. Große Theurung. Roggen, den man von Straßburg holen mußte, galt 7 fl. 30 kr. bis 8 fl. pr. Schffl. Haber 2 fl. 30 kr. bis 3 fl. Weinrechnung Stuttgart 6 fl. 35 kr., Lauffen 7 fl. 13 kr., Brackenheim 5 fl. 14 kr.

Am 1. Advent große Wassersnoth im Neckarthale.

1571 war dem vorigen Jahr in Allem gleich. Ende Januars tiefer Schnee