Seite:Dillenius Weinsberg 134.png

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daran gethan. Denn hernach ist Berg und Thal erfroren. Kernenpreis 5 fl. Weinrechnung: Stuttgart 7 fl. 6 kr., Lauffen 7 fl. 30 kr., Bietigheim 6 fl. 6 kr. Viel Vieh ging in diesem Jahr an der Übergälle ab.

1600 war ein unfruchtbares, kaltes und spätes Jahr, da Berg und Thal, weil wenig bezogen war, erfroren. Kein Obst, Kraut u. dergl., aber vieles und gutes Korn. Kernenpreis 5 fl. Wein erst um Michaelis gezeitiget und war ein mittelmäßiger Trunk. Weinrechnung: Stuttgart 9 fl. 15 kr., Lauffen 7 fl. 55 kr., Brackenheim 8 fl. 45 kr.

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In dieser Periode, von 1553 (der Wiedereinsetzung Weinsbergs in seine Stadtrechte) bis 1618 (dem Anfang des 30jährigen Krieges) lebten zu Weinsberg nach den an der Kirche und um dieselbe vorhandenen Grabsteinen folgende Männer:

als Stadt- und Amtsschreiber: M. Vollmar Renz, † 1617; – als Bürgermeister: Hermann Weimar, † 1589, 80 Jahr alt; Martin Renz, † 1606, 40 Jahr alt; – als Keller und Hofmeister zu Lichtenstern: Ulrich Renz, † 1585, 79 Jahr alt; – als Gerichtsschreiber, Schultheiß und geistlicher Verwalter: Johann Rittmüller, † 1596, 83 Jahr alt; – als Schulmeister: Beatus Wild, † 1596, hier seit 1576.

Nach den, erst mit 1571 beginnenden Kirchenbüchern und anderen Nachrichten waren in gedachter Periode 1553–1618 zu Weinsberg,

als Amtmann, 1571 und 1575 Oberamtmann genannt: Hanns von Massenbach, genannt Thalacker, weicht 1583 mit einem Gnadengehalt von 100 fl. dem folgenden; – als Vogt kommt 1583–1588, auch Oberamtmann genannt und Obervogt: Wolfgang, Graf von Löwenstein; – als Keller: Jerg Renz, 1576; Joachim Bayer, 1610; – als Schultheiß: 1571 Johann Riedmüller; 1594 Heinrich Oelinger; – als evangelische Stadtpfarrer: Johann Dieterich, zugleich Superintendent, s. oben; M. Wilhelm Binß, zugleich Superintendent bis 1572; M. David Bab, zugleich Superintendent 1573 bis 1586, vorher Stifts-Diac. in Stuttgart 1561–1564, Pfarrer in Ensingen 1564–1573; M. Jakob Erhard, unter der Superintendenz Möckmühl 1586, † hier 20. Juni 1596 nach Todtenbuch, vorher Stifts-Diac. in Stuttgart 1574–1576, Dechant in Güglingen 1576–1586; M. Alexander Bauhof, 1596–1617, vorher Stifts-Diac. in Stuttgart, dann Superintendent in Waiblingen 1588–1596, † hier 1625, 8 annos rudedon; M. Konrad Pfeil, 1617–1636, während des 30jährigen Kriegs, † hier 5. September 1636, vorher Repetent, dann Diac. in Cannstadt 1609–1617, siehe unten Reihenfolge der Geistlichen; – als Mitglied des größeren Landschafts-Ausschusses: 1571 Martin Sailer (nach Crus. u. Steinh.); – als Stadtschreiber: N. N. Volmar 1582, Vater des nachmaligen, apostatischen Hofkanzlers zu Inspruck, Is. Volmar, s. oben 1582; – Diacone waren hier von obengedachtem Christoph Kautz 1555 bis 1618 → 24, und zwar Christoph Kautz, Schweicker, Werner, Joh. Kautz, Lutz, Kantengießer, Gastspar, Kißmann, Wunderer, Geer, Kneller, Hainlin, Beerlin Isenmann, Stecher, Märklin, Christ. Kautz, Beer, Anatius, Braun, Wild, Lilienfein, Heß, Bernh. Dieterlein. (Binder Kirch. u. Lehrämter.)

Mehrere derselben waren nur 1 oder 2 Jahre hier, vielleicht als bloße Amtsverweser und es finden sich ihre Namen nicht in den Kirchenbüchern genannt.

Von dem Letzteren, Bernhard Dieterlein, 1617–1625, welcher zuvor Klosterpräceptor in Maulbronn gewesen war und von Weinsberg wieder als I.