Seite:Dillenius Weinsberg 152.png

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Wein als im vor. Jahr. Weinrechnung: Stuttgart 19 fl. 15 kr., Lauffen 22 fl., Brackenheim 20 fl. In Waiblingen ist keine Kelter umgegangen. Weinschätzung in den Wirthshäusern zu Stuttgart auf herzoglichen Befehl. Resultat: alten Wein die Maaß zu 14, 15 und 16 kr. in verschiedenen Wirthschaften. Neuen Wein durchweg 9 kr. 1650, 26. Juni, Publikation des Friedens und Friedensdankfest im ganzen römischen Reich mit Predigt über Psalm 65, 7 fgd.

1651. Auf tiefen Schnee Anfang des Jahres großes Gewässer im Neckarthal etc. am Dreikönigstag. Später Frühling. Frost vom 14–16. April. Doch noch gute Erndte, ziemlich ergiebiger Herbst mit mittelmäßigem Wein. Dinkelpreis 2 fl. 15 kr. Weinrechnung: Stuttgart 13 fl. 45 kr., Lauffen 16 fl., Brackenh. 15 fl.

Im März und April starke Erdstöße.

1652 wurden die während des 30jährigen Krieges geraubten und nach dessen Beendigung neuangeschafften 3 Kirchenglocken von Weinsberg zum erstenmal bei der Beerdigung des Hanns Jakob Häberlin geläutet. – General-Rescript, die Landesdefension und Auswahl betreffend vom 18. Sept. d. J. Wiederherstellung der Landmiliz. Eintheilung in 4 Regimenter. Weinsberg lieferte zu dem 4. (Pflaumerschen) Regiment 1 Mann zu Fuß und 1 zu Pferd. Einführung des Büchsenschießens an Sonn- und Feiertagen nach der Predigt zu Übung der jungen Mannschaft (v. Stadlinger, Gesch. des württ. Kriegswesens. 311). Statt 1416 Seelen, wie im J. 1634 wurden jetzt nur noch 709 Seelen gezählt. Feiner Frühling; im Mai tägliche Gewitter. Frühe Weinblüthe, schon um Pfingsten. Frucht wohl gerathen. Weinlese am 1. Okt. Reicher Herbst und guter Wein. Dinkelpreis 1 fl. 12 kr. Weinrechnung: Stuttgart 8 fl. 8 kr., Lauffen 10 fl. 40 kr., Brackenheim 19 fl.

Am 24. Febr. bei Schneien Donner und Blitz. Einschlagen im Kirchthurm zu Eglosheim. Abbrennen desselben.

1653. Blühende Trauben überall am Pfingsttag; am 8. Juli beginnt köstliche Erndte; Weinlese am 26. Septemb., viel und guter Wein. Dinkelpreis 52 kr. Weinrechnung: Stuttgart 7 fl., Lauffen 9 fl. 20 kr., Brackenheim 8 fl.

1654. Nach Weihnachten fein und trocken Wetter. Baldige Feldgeschäfte. 7. März Nachts Erdbeben. Am 19. wieder Schneien und heftige Stürme. Im Brachmonat kalt, Regenwetter. Austreten des Neckars. Doch noch reiche Erndte. Dinkelpreis 48 kr. Wider Verhoffen durch herrliches Septemberwetter viel und noch sehr guter Wein. Weinrechnung: Stuttg. 10 fl. 20 kr., Lauffen 9 fl. 20 kr., Brackenh. 8 fl.

1655. 19., 24. und 30. März starkes Erdbeben, besonders in Tübingen heftig. 6. Mai heftiges Gewitter mit Gewässer. Reiche Erndte 10 Tage vor Jakobi. Dinkelpreis 48 kr. Wo der Hagel nicht geschadet, reicher Herbst, so daß es an Fässern fehlte und köstlicher Wein. Weinrechnung: Stuttg. 6–7 fl., Brackenh. 8 fl.

1656. Anfang des Jahrs drei Wochen lang scharfe, trockene Luft und harter Frost, wodurch das Rebwerk erfroren. Im März ungeschlacht Wetter mit Schnee und Frost und Regen. Bei Mannsgedenken währte das Hacken und Häbern nie länger. April fein warm. Herrliche Obstblüthe. Wein und Frucht 8 Tage vor Johannis in voller Blüthe. Brachmonat sehr veränderlich, so daß man mit dem Heu einen vollen Monat lang zu thun hatte. Im Juli große Hitze; in 4 Wochen nur 2mal Regen, daher trockene Erndte. Durch viele Nebel in der Weinblüthe fielen die Trauben ab. Doch gab es noch einen Drittelsherbst und mittelmäßigen Trunk. Dinkelpreis 40 kr. Weinrechnung Stuttgart 6 fl. 40 kr., Laufen 10 fl., Brackenheim 9 fl.

1657. Anfangs harter Winter. Hornung gar warm. März gelind bis zum