Seite:Dillenius Weinsberg 153.png

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21., wo es fast bis zu Ende hart gefroren. Traubenblüthe gar ungleich mit ziemlicher Kälte. Sommer feucht, daher Zuckerndte. September schon am 21. starker Reifen. Schon 25. Sept. Herbst. Rauher und saurer Most, der sich aber wider Verhoffen nach dem Ablassen in den Fässern gebessert. Dinkelpreis 32–45 kr. Weinrechnung Stuttgart 6 fl. 48 kr., Lauffen 8 fl., Brackenheim 7 fl.

1658 scheint die kleine, während des 30jährigen Krieges verödete Spitalkirche wieder hergestellt worden zu sein. Denn am 30. Nov. d. J. wurde das erste Kind in derselben getauft; Anna Barbara, des Endris Reuh. Sie wurde später bis in die 1770er Jahre noch zuweilen, besonders an Jahrmarkttagen, zu Kinderlehren gebraucht, gieng aber noch vor dem 1799 erfolgten Verkauf des städtischen Spitals ein.

Der Jänner ds. J. war sehr kalt mit vielem und tiefem Schnee, der erst am 10 Febr., doch ohne Schaden abgieng. Erfrieren von Wild, Vögeln, von Bäumen und von Rebwerk. Anhalten des Frosts bis 22. März. Mai und Brachmonat noch kalt. Juli starke Hagelwetter. September naß und kalt. 7. Okt. Herbst unter beständigem Regenwetter. Wein wenig, dazu herb und sauer. Dinkelpreis 56 kr. bis 1 fl. 4 kr. Weinrechnung Stuttgart 12 fl., Lauffen 14 fl. 40 kr., Brackenheim 13 fl.

1659. Vom Januar bis Mitte März kalt und naß. Am 12. April noch Frostschaden am Rebwerk. Honigthau in der Baumblüthe verdarb das Obst. Den Rest verzehrte eine Unmasse von Maikäfern. Im Mai und Juni theilweise verderbliche Hagelwetter mit Sturm und Gewässer. Gute, trockene Erndte. Dinkelpreis 1 fl. bis 1 fl. 20 kr., Roggen 2 fl., Haber 1 fl. Gute Weinblüthe, aber naßkalter August und Septbr. Wein nach Güte und Menge mittelmäßig. Weinpreis durchschnittlich 7 fl., höchster 16 fl.

1660. Abschaffen des Eintauchens beim Taufen. Der Taufstein ist noch jetzt – zum Zweck des früher üblichen Eintauchens – hohl. Eine Jahreszahl findet sich nicht daran.

1660 gab eben so vielen als guten Wein. Preise durchschnittlich zwischen 11 fl. und 12 fl. 15 kr.

1661. Rheinisches Bündniß. Theilnahme Württembergs. Steinhofer gibt von hier an nur die durchschnittlichen Weinpreise von Waiblingen (Remsthal), Güglingen (Zabergäu), und Tübingen (oberes Neckarthal); woraus er den gen. Leser auf andere Städte und Ämter und auf die Beschaffenheit des Jahrgangs schließen lassen will. (Leider hört auch die Angabe der Fruchtpreise auf; wogegen von 1673 an die Fruchtpreise des Stuttgarter Kornhauses gegeben werden können.) Nasser Sommer, daher mißrieth die Erndte. Überschwemmungen. Wein gab es in diesem Jahre sehr viel; Qualität mittelmäßig. Weinrechnung in Waiblingen 8 fl., Güglingen 6 fl. 40 kr., Tübingen 7 fl. – Türkeneinfälle in Ungarn.

1662. Auf einen milden Winter regnerischer Frühling. Erfrieren des Rebwerks im April und Mai; daher wenig und saurer Wein. Mißrathen der Erndte. Theurung. Weinrechnung Waiblingen 12 fl., Güglingen ebenso. In Tübingen ist kein Herbst gewesen.

1663. Regnerischer Sommer. Mißrathen der Erndte und des Weins. Güte so wenig zu loben, als die Menge. Weinrechnung Waiblingen 12 fl., Güglingen 11 fl. 15 kr., Tübingen 10 fl. 40 kr.

Württembergische Mannschaft nach Ungarn gegen die Türken, als rhein. Allianztruppen.

1664. Wein weder viel noch süß, weil die Reben im September erfroren.