Seite:Dillenius Weinsberg 154.png

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Weinrechn. Waiblingen 8 fl. 40 kr., Güglingen 9 fl. 20 kr., Tübingen 9 fl. Von Jakobi an Regenwetter – nasse Erndte. 13. Nov. Dankfest wegen des Friedens zwischen dem Kaiser und den Türken.

1665. Sehr kalter Winter. Erfrieren der Reben und Obstbäume im Januar. Weinertrag doch noch bedeudend; Güte mittelmäßig. Weinrechnung Waiblingen 8 fl. 15 kr., Güglingen 8 fl., Tübingen 10 fl. 40 kr. In Heilbronn Pestseuche.

1666. Reifen am 16. und 17. Mai. Doch gab es noch ziemlich viel und sehr guten Wein. Weinrechn. Waiblingen 9 fl. 20 kr., Güglingen 10 fl. 40 kr., Tübingen ebenso.

1667. Im Januar starke Kälte; Reifen vom 24. April bis 2. Mai. Wenig Wein und von mittlerer Güte. Weinrechnung Waiblingen 10 fl., Güglingen 11 fl. 20 kr. Tübingen 10 fl. 40 kr. – Angriff König Ludwigs XIV. auf die spanischen Niederlande.

1668. Januar Tripple-Allianz. Mai Aachener Frieden. Warmer Frühling, heißer Sommer. Gedeihen aller Gewächse und aufhörende Theurung. Wein Qualität die vormjährige, der Ertrag aber reich. Weinrechnung Waiblingen 6 fl. 13 kr., Besigheim 7 fl. 30 kr., Güglingen 6 fl. 20 kr., Tübingen 7 fl. 28 kr.

1669. Günstiger Sommer. Gute Erndte. Ziemlich viel und sehr guter Wein. Weinrechnung Waiblingen 7 fl. 40 kr., Güglingen 8 fl., Tübingen 7 fl.

1670. Erholung der im December und Januar erfrorenen Reben durch günstigen Sommer. Ziemlich viel und sehr guter Wein, wie im vorigen Jahr. Gute Erndte. Weinrechn. Waiblingen und Tübingen 7 fl., Besigheim und Güglingen 8 fl.

1671. Gerathen der Erndte. Nasse Traubenblüthe. Doch noch ziemlich viel Wein, aber von mittlerer Güte. Weinrechn. Besigheim 8 fl. 30 kr., Güglingen 6 fl. 40 kr., Tübingen 6 fl. 30 kr. Am Martini schon so große Kälte, daß sich der Neckar ober der Heilbronner Brücke mit Eis zustellte und am 20. Februar des folgenden Jahrs die Küfer auf dem Eis Fässer banden und tanzten. (Heilbr. Chron.)

1672. Angriff Ludwigs XIV. auf die Republik Holland. Condé, Türenne. Vauban. Wilhelm III. von Oranien. Adm. Ruyter. Veranlassung zu dem Bündniß Kaiser Leopolds und Spaniens mit der Republick. Aug. 1673. dem sich das deutsche Reich anschloß. März 1674. So durfte Deutschland kaum etwas über zwei Jahrzehnte nach dem westphälischen Frieden der errungenen Ruhe genießen, als dieser neue Krieg mit Ludwig XIV. entbrannte s. 1674. Günstiger Frühling und Sommer. Gerathen von Obst und Frucht. Der Jahrgang gab vielen, jedoch sauern Wein. Von der Wohlfeilheit der damaligen Zeit zeugt das Rathsprotokoll der Reichsstadt Hall von 1672, demzufolge der Kanzlist Horlacher, welcher dem Ruggericht zu Böhringsweiler nomine civitatis anwohnte und über Nacht mit dem Pferde zu Bubenorbis 17 kr. verzehrte, wegen dieser großen Zeche einen Verweis erhielt. (Württ. Jahrb. v. 50. p. 144.) Weinrechn. Besigheim 5 fl. 20 kr., Güglingen 4 fl. 30 kr., Tübingen 6 fl. In Schwaben herrschende Ruhr, besonders unter Kindern.

1673. Ziemlich viel Wein von mittlerer Güte. Weinrechn. Besigheim 8 fl., Güglingen 7 fl. 40 kr., Tübingen 6 fl. Sehr mittelmäßige Erndte. Überschwemmungen. Fruchtpreise des Stuttgarter Kornhauses an Lichtmeß Kernen 2 fl. 30 kr., Dinkel 48–58 kr., Haber 52 kr. bis 1 fl., an Martini Kernen 2 fl. 10 kr., Dinkel 1 fl. 7 kr., Haber 48 kr. bis 1 fl. Im Februar d. J. schloß Herzog Eberhard von Württemberg mit dem Churfürsten von Bayern ein Schutzbündniß wider alle aus Veranlassung des holländischen Krieges zu besorgende Bedrängnisse durch Einquartirung,