Seite:Dillenius Weinsberg 167.png

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Dübell; Thomas Kühner *; Christoph Arnold; Veit Bräunlen; Hans Leonhard Walther *; Mattheus Winter * (eingew.); Herr Kammerrath Hofmann *; Elias Beer; Peter Rueff; Vollmar Lang *; Herr Dr. Bier; Hans Georg Koch *; Heinr. Aeckher; Frau Pfleger Vischerin; Herr Weipprecht; David Schultheissen vid. *

Die officielle Schadensberechnung ist nach oberamtlichen Acten folgende:

An Gebäuden 97,454
fl.
kr.
1873 Eimer zu Grund gegangenen Weins 60,004
30
Früchte, Heu, Öhmd, andere Victualien und Mobilien 78,026
31
800 Ctr. Mehl (im Rathhaus), welches Stadt und Amt der franz. Armee auf Schorndorf liefern wollte, sammt den Stippichen 1,600

237,085
fl.
1
kr.

Viele von den ärmeren Bürgern, welche „Nichts davon gebracht“, verliefen sich – nach obenallegirtem Bericht des Vogts Ritter – und begaben sich auf die benachbarten Dörfer. Andere, die sich noch etwa Hoffnung zum Wiederaufbauen machen konnten, räumten den Schutt ab und säuberten die Keller. Die Vermöglicheren beabsichtigten den Neubau noch vor dem Winter unter Dach zu bringen. Vogt, Bürgermeister und Gericht baten deßhalb die Regierung, 2 Bauverständige abzuordnen, damit eine bessere Bauordnung, als in der abgebrannten Stadt bestanden, eingehalten würde.

In den ersten Tagen des Septembers erschienen hierauf die Bau-Deputirten, Jenisch und Vögele in Weinsberg, nahmen mit einem Feldmesser die nöthigen Abmessungen vor und machten den 19. September Vorschläge, wie „die ehemalige große Irregularität, als dergleichen anderswo nicht wohl zu finden, da man nicht 3 Häuser in Einer Linie nennen könne, völlig redressiret, die Haupt- und Nebenstraßen, auch Ab- und Quergassen gerad, gleich und besonders von rechtschaffener Breite angegeben werden möchten.“ Sie machten aber zugleich die Bemerkung, „daß sie deßfalls nicht nach Wunsch reussiren können, 1) weil viele, und zwar die vornehmsten Keller, wovon doch Weinsberg alle seine Nahrung habe, hätten zerstümpelt, oder gar ruinirt, mithin den Einwohnern größerer Schaden, als wenn ihr Häuser von Neuem abgebrannt würden, hätte zugefügt werden müssen; 2) weil die vom Brande übergebliebene Quartiers eine vollkommene Reformation nicht gestatten; 3) weil die Stadt an einem hohen, steilen, benebenst höckerigten und ungleichen Berge gebaut seye, so daß vorderist die Haupt- und Nebenstraßen sich nach der Lenkung desselben in die Rundung richten müssen und nicht gerade fortlaufen können; ferner um der Auffahrt willen die Querstraßen als eine Steig schräg und schief gehen, mithin die Häuserquartiere sich oben zusammenspitzen und wenn man solche Quergassen um ein Merkliches hätte erweitern wollen, Schied- und Widerlager-Mauern zum Ruin der Keller hätten angegriffen werden müssen“ etc.

Sie glaubten deßhalb sich begnügen zu müssen, „vorderist den Markt nicht nur durch Cassirung des ehemaligen Rathhausplatzes (wozu sich nun das abgebrannte Diaconathaus zum Beßten schicken würde) raumlich, sondern auch durch Regulirung der darauf künftig zu erbauenden Häuser ansehnlicher, gleichfalls die Hauptstraße und die obere Nebenstraße, so viel es die Lenkung oder Rundung des Berges zugelassen, wenigstens stückweise gerad und ohne schändliche Absätze, die Querstraßen aber durch Zurücksetzung der zu weit hervorgehenden Erker, Thürenstaffeln, Kellerhälse etc. zu dem Ausweichen, Ränken und Wendungen der Wägen bequemer anzugeben; welches sie auf solche Weise geschehen zu sein glauben, daß zwar an Malcontenten, Protestanten