Seite:Eigentlicher Bericht der Stadt Stade 12 201081A 004.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Guarnison sich mehrentheils auß der andern Seite salvirte. Und hat Rodenburg sich der Alliirten Bottmässigkeit auch gutwillig unterworffen. Unterdeß näherten sich die Zellische und Oßnabrückische Völcker dem Stifft auch / gestalt selbige über Pattensen und Harburg vor Buxtehude gerücket / und mit Zuziehung der Münsterische selbigen Ort mit Feuer einwerffen und Canoniren dergestalt geängstiget haben / daß innerhalb 2. Tagen bey 300. Feuer-Kugeln / Granaten / Bomben und Stinckpötten hinein geworffen worden / und ob zwar Anfangs 3. Häuser dadurch abgebrand / so hat doch GOtt die Stadt durch unverdrossenen Fleiß der Bürger dergestalt bewahret / daß kein einiger Mensch darinnen zu tode kommen / nur einer verwundet / der Belagerer aber etliche umbs Leben kommen. Wie nun die Belagerer mit ihren Lauffgraben biß an des Garst Thor avanciret / und darauff ein General Sturm erfolgen sollen / haben die Geistlichen und andere den Commendanten zum Accord überredet / welcher darinn bestanden / daß die Guarnision mit Sack und Pack / vollen Gewehr / und 2. Stücken außziehen und nach Stade convoyret werden solle. Nach Eroberung Buxtehude sind die Fürstl. Lüneburgische und Alliirte Völcker vor Bremer-Vörde gerücket / welches sich auch nach einer Belagerung von etwa 3. Tagen mit Accord ergeben. Diesem nach / ist Stade berennet worden / weil aber daselbst eine gute Besatzung / versuchte Obristen / und von allem einen Uberfluß ist / als wird man von dannen viel rühmliche Actiones zu hören haben.