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ich ebenfalls die Feuerleiter, landete glücklich vor dem betreffenden Fenster und schob die Wolldecken, die Ellen innen befestigt hatte, etwas zur Seite.

Ich war gerade im richtigen Augenblick zur Stelle, denn soeben hatte Ellen ihrem Rucksack einen elektrischen Schweißapparat kleineren Formats entnommen und wollte die Anschlußschnur an einer Schaltdose befestigen, als unter einem der Bürotische, vor dem Musterkartons aufgehäuft waren, eine zweite Gestalt lautlos hervorglitt, Ellen mit einer Laterne beleuchtete und ihr gleichzeitig eine Pistole entgegenhielt.

Es war erstaunlich, wie gute Nerven Ellen besaß.

Sie schrie weder auf noch wich sie ängstlich zurück, nein, sie heftete nur ihre Augen ganz fest auf das durch eine Maske völlig verhüllte Gesicht des zweiten Mannes und sagte seltsam scharfen Tones, wenn auch nur halblaut:

„Du solltest dich schämen, Mac, daß du all meine Schritte überwachst oder überwachen läßt. Ich erkenne dich, du kannst die Larve abnehmen, ich werde niemals so töricht sein, dich für einen der Drei von der Feme zu halten. Ich glaube kaum, daß wir beide uns noch etwas zu sagen haben. Meine Liebe zu dir war einer jener Irrtümer, die jedem jungen Mädchen, das in bescheidenen Verhältnissen lebt und sich plötzlich von einem anscheinend sympathischen Manne umworben sieht, zustoßen kann. Du hast mich zu bitter enttäuscht. Du wünschtest nicht eine Bekanntschaft mit mir anzubahnen, sondern die Sekretärin Kommissar Hemmerfolks wolltest du aushorchen. Hinterher ist mir das alles klar geworden. Deine Absichten zielten von vornherein darauf ab, dir die ausgesetzte Belohnung von fünftausend Pfund für die Ergreifung der Drei von der Feme zu sichern – durch mich! – Willst du etwa

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Ein gefährliches Preisrätsel. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_gef%C3%A4hrliches_Preisr%C3%A4tsel.pdf/33&oldid=- (Version vom 31.7.2018)