Seite:Elektrische und Optische Erscheinungen (Lorentz) 043.jpg

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darstellen, da die Wirkung von , , und , jedesmal auf , und , in Betracht kommt. Es ist nun

sodass von dem erwähnten Ausdruck nur übrig bleibt

(30)

Die durch die beiden ersten Glieder dargestellten Kräfte würden auch bestehen, wenn , und die beiden letzten Glieder sind unabhängig von dem geladenen Körper . Eine von auf den Stromleiter als solchen ausgeübte Wirkung existirt also nicht.

Uebrigens ist in jedem der vier Glieder (30) der von abhängige Theil eine Grösse zweiter Ordnung. Wir wissen das schon von , da dieses eine electrostatische Wirkung bedeutet. und aber stellen Kräfte dar, die auf einen Strom wirken, in welchem die mittlere electrische Dichtigkeit Null ist. Wie man aus (Va) ersieht, werden derartige Kräfte bestimmt durch den Werth von , welcher zum wirkenden System gehört. Insofern nun das zu gehörige abhängig von ist, ist es zweiter Ordnung (§ 25), und die Compensationsladung bringt infolge ihrer Geschwindigkeit nur eine magnetische Kraft zweiter Ordnung hervor, da ja ihre Dichtigkeit schon den Factor enthält.




Electrodynamische Wirkungen.


§ 27. Die Frage, inwiefern diese Wirkungen durch die Erdbewegung beeinflusst werden, ist jetzt leicht zu beantworten. Bezeichnen wir die Strome in zwei Leitern mit und , und die dazu gehörenden Compensationsladungen mit und , so ist die auf den zweiten Leiter ausgeübte Wirkung

worin sich aber die beiden letzten Glieder aufheben. Dass und der von abhängige Theil in von der Ordnung sind, folgt aus Betrachtungen wie den oben mitgetheilten.