Seite:Elektrische und Optische Erscheinungen (Lorentz) 077.jpg

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Schwingungsdauer abhängen, so ist auch die Erklärung der Dispersion des Lichtes in den Formeln enthalten.

Auch der Fall des reinen Aethers ist nicht ausgeschlossen. Da in diesem keine electrischen Momente bestehen, so hat man nach (64) , und also zu setzen. Die Gleichungen () und () verwandeln sich dadurch in

Man sieht leicht, dass die Gleichungen, die man auf diese Weise für den Aether erhält, mit den Formeln () – (), oder () – () übereinstimmen.

Selbstredend ist, was das Innere des reinen Aethers betrifft, der Zusammenhang zwischen den verschiedenen Grössen immer derselbe, die ponderable Materie möge sich bewegen oder nicht.




Circularpolarisirende Medien.

§ 53. Körper, welche die Polarisationsebene drehen, wurden im Obigen ausgeschlossen. Eine gründliche Theorie für dieselben aufzustellen, ist bis jetzt nicht thunlich; dennoch mögen einige allgemeine Betrachtungen, wie unser Zweck sie erfordert, hier Platz finden.

Da die Drehung der Polarisationsebene gerade damit zusammenhängt, dass das Medium nicht in allen Eigenschaften mit seinem Spiegelbilde übereinstimmt, so ist das im § 51 Gesagte nicht mehr anwendbar. Nichtsdestoweniger wird alles ziemlich einfach, wenn man sich auf isotrope Medien beschränkt.

Nimmt man an, dass in die Beziehung zwischen und keine Differentialquotienten nach x, y, z eingehen, so hat man unter dem der Gleichung (62) einen Vector zu verstehen, der schon durch völlig bestimmt ist, und zwar erfordert die Isotropie, dass die aus und bestehende Figur in beliebiger Weise gedreht werden kann, ohne dass aufhört, zu zu passen. Wählt man nun die Richtung von selbst für die Drehungsaxe, so bleibt immer