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Hrn. Mascart eine Arbeit[1] über die Interferenzstreifen, die sich bei Kalkspathplatten im polarisirten Lichte zeigen.




Die Mitführung der Lichtwellen durch die ponderable Materie.

§ 68. In einem ruhenden, isotropen oder anisotropen Körper pflanze sich ein Bündel ebener Wellen fort, bei welchem sich die Componenten von und durch Ausdrücke von der Form

(79)

darstellen lassen; es ist alsdann W die Fortpflanzungsgeschwindigkeit. Diese Grösse kann von , und T abhängen. Nachdem man dem Körper eine Geschwindigkeit ertheilt hat, kann, wie wir sahen (§ 59), in demselben ein Bewegungszustand bestehen, für welchen Ausdrücke wie

oder

(80)

gelten. Die Richtungsconstanten der Wellennormale sind jetzt den Grössen

proportional. Setzen wir demgemäss

(81)

so wird (80)

woraus man ersieht, dass W' die Geschwindigkeit ist, mit der sich Wellen von der relativen Schwingungsdauer T nach der


  1. Mascart. Ann. de l’école normale, 2e sér., T. 1, pp. 191—196, 1872.