Hendrik Antoon Lorentz: Versuch einer Theorie der electrischen und optischen Erscheinungen in bewegten Körpern | |
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Hrn. Mascart eine Arbeit[1] über die Interferenzstreifen, die sich bei Kalkspathplatten im polarisirten Lichte zeigen.
Die Mitführung der Lichtwellen durch die ponderable Materie.
§ 68. In einem ruhenden, isotropen oder anisotropen Körper pflanze sich ein Bündel ebener Wellen fort, bei welchem sich die Componenten von und durch Ausdrücke von der Form
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darstellen lassen; es ist alsdann W die Fortpflanzungsgeschwindigkeit. Diese Grösse kann von , und T abhängen. Nachdem man dem Körper eine Geschwindigkeit ertheilt hat, kann, wie wir sahen (§ 59), in demselben ein Bewegungszustand bestehen, für welchen Ausdrücke wie
oder
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gelten. Die Richtungsconstanten der Wellennormale sind jetzt den Grössen
proportional. Setzen wir demgemäss
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so wird (80)
woraus man ersieht, dass W' die Geschwindigkeit ist, mit der sich Wellen von der relativen Schwingungsdauer T nach der
- ↑ Mascart. Ann. de l’école normale, 2e sér., T. 1, pp. 191—196, 1872.
Hendrik Antoon Lorentz: Versuch einer Theorie der electrischen und optischen Erscheinungen in bewegten Körpern. E. J. Brill, Leiden 1895, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Elektrische_und_Optische_Erscheinungen_(Lorentz)_096.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)