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Orsina. Also die? Die sind bey dem Prinzen? die Braut? und die Mutter der Braut? – Ist die Braut schön?

Marinelli. Dem Prinzen geht ihr Unfall ungemein nahe.

Orsina. Ich will hoffen; auch wenn sie häßlich wäre. Denn ihr Schicksal ist schrecklich. – Armes, gutes Mädchen, eben da er dein auf immer werden sollte, wird er dir auf immer entrissen! – Wer ist sie denn, diese Braut? Kenn’ ich sie gar? – Ich bin so lange aus der Stadt, daß ich von Nichts weiß.

Marinelli. Es ist Emilia Galotti.

Orsina. Wer? – Emilia Galotti? Emilia Galotti? – Marinelli! daß ich diese Lüge nicht für Wahrheit nehme!

Marinelli. Wie so?

Orsina. Emilia Galotti?

Marinelli. Die Sie schwerlich kennen werden –

Orsina. Doch! doch! Wenn es auch nur von heute wäre. – Im Ernst, Marinelli? Emilia

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Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti. Christian Friedrich Voß, Berlin 1772, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Emilia_Galotti_(Lessing_1772).djvu/111&oldid=- (Version vom 31.7.2018)