Seite:Emilia Galotti (Lessing 1772).djvu/23

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Der Prinz. Ich habe zu fragen, Marinelli, nicht Er. – Emilia Galotti? Die Tochter des Obersten Galotti, bey Sabionetta?

Marinelli. Eben die.

Der Prinz. Die hier in Guastalla mit ihrer Mutter wohnet?

Marinelli. Eben die.

Der Prinz. Unfern der Kirche Allerheiligen?

Marinelli. Eben die.

Der Prinz. Mit einem Worte – (indem er nach dem Porträtte springt, und es dem Marinelli in die Hand giebt) Da! – Diese? Diese Emilia Galotti? – Sprich dein verdammtes „Eben die“ noch einmal, und stoß mir den Dolch ins Herz.

Marinelli. Eben die!

Der Prinz. Henker! – Diese? – Diese Emilia Galotti wird heute – –

Marinelli. Gräfinn Appiani! – (hier reißt der Prinz dem Marinelli das Bild wieder aus der Hand, und wirft es bey Seite.) Die Trauung geschiehet in der Stille, auf dem Landgute des Vaters bey Sabionetta. Gegen Mittag fahren Mutter und

Empfohlene Zitierweise:
Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti. Christian Friedrich Voß, Berlin 1772, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Emilia_Galotti_(Lessing_1772).djvu/23&oldid=- (Version vom 31.7.2018)