Seite:Emilia Galotti (Lessing 1772).djvu/53

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sein Sohn zu heißen; – der Ihrige zu seyn, meine Emilia?

Emilia. Und er wollte mich nicht erwarten!

Appiani. Ich urtheile, weil ihn seine Emilia, für diesen augenblicklichen Besuch, zu sehr erschüttert, zu sehr sich seiner ganzen Seele bemächtiget hätte.

Claudia. Er glaubte dich mit deinem Brautschmucke beschäfftiget zu finden: und hörte –

Appiani. Was ich mit der zärtlichsten Bewunderung wieder von ihm gehört habe. – So recht, meine Emilia! Ich werde eine fromme Frau an Ihnen haben; und die nicht stolz auf ihre Frömmigkeit ist.

Claudia. Aber, meine Kinder, eines thun, und das andere nicht lassen! – Nun ist es hohe Zeit; nun mach’, Emilia!

Appiani. Was? meine gnädige Frau.

Claudia. Sie wollen sie doch nicht so, Herr Graf, so wie sie da ist, zum Altare führen?

Appiani. Wahrlich, das werd’ ich nun erst gewahr. – Wer kann Sie sehen, Emilia, und

Empfohlene Zitierweise:
Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti. Christian Friedrich Voß, Berlin 1772, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Emilia_Galotti_(Lessing_1772).djvu/53&oldid=- (Version vom 31.7.2018)