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Seite:Erinnerungstäfelchen an die Ausstellung der Kunstwerke zu Dresden 1816.djvu/6

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Mädchenraub von M. Retzsch.

Magst Dich sträuben wie Du willst,
Endlich bist Du mein;
Hab Dich lange schon geminnt,
Warst mir auch nicht abgesinnt,
Laß das Weinen seyn.
Gab man meiner Bitte nicht
Um Dich Holde nach,
Nun, so war es Ritterpflicht
Daß mein Schwerdt drein sprach.


Sieh’ schon fliegt der Schimmel wild
Durch den Föhrenwald,
Jene Burg dort oben fest
Die man ungebrochen läßt,
Ist erreicht nun bald.
Dorthin führ’ ich Dich zur Trau
Und wir leben drinn,
Froh und fröhlich, Mann und Frau,
Himmelstage hin.

Bist so reizend und so hold,
Sieh mich auch nur an,
Bin ein Jüngling sonder Fehl
Manches Fräulein säh’ nicht scheel
Hätt’ sie mich zum Mann.
Sträube Dich drum nicht so sehr
Bin aus edlem Sproß,
Kommst wir wahrlich nun nicht mehr
Von dem braven Roß.

Ha! da sprengt es durch den Wald
Schon Dir hinterdrein:
Gebt euch Mühe nicht, ihr Herrn,