Seite:Erläuterungen zu den ersten neun Büchern der Dänischen Geschichte des Saxo Grammaticus 166.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
156 Viertes Buch.


doch ihre Anfänge so volles Lobes sind. Ich muss mich mit so kurzer Erwähnung seiner Thaten begnügen, weil der Mangel an Schriften den Glanz der erlauchten Männer unseres Volkes um den Nachruhm betrogen hat. Wenn das Geschick unser Vaterland vor Zeiten mit der lateinischen Sprache beschenkt hätte, so würden unzählige Bände über die Thaten der Dänen zu lesen sein.

Dem Uffo folgte sein Sohn Dan. Nachdem dieser in Kämpfen gegen das Ausland mit einer Reihe von Siegen seinen Besitz erweitert hatte, entstellte er den erworbenen Ruhmesglanz durch den hässlichen Schandflecken des Hochmuts, so entartend von der Ehrbarkeit seines erlauchten Vaters, dass, während jener alle anderen an Besonnenheit übertroffen, er aufgebläht durch hochmütige Uberhebung alle verachtete. Nicht allein dies, er zerstreute auch in Sünden die ererbten Güter und was er selbst durch die Beute von ausländischen Völkern erworben hatte; den Schatz, welcher königlichem Glanze hätte dienen sollen, warf er in den gierigen Schlund der Verschwendungssucht. So fallen bisweilen von ihren Vorfahren Söhne ab, die ihnen in ihren vorbedeutenden Anfängen ähnlich zu werden versprachen.

Nach ihm regierte Hugletus, der die Herrscher von Schweden Hömothus und Högrimus in einer Seeschlacht geschlagen haben soll.

Auf diesen folgte Frotho mit dem Beinamen der Frische, der seinen rühmlichen Beinamen durch die Festigkeit seines Körpers und seines Sinnes wahr machte; er überwand 10 Jarle von Norwegen im Kriege und betrat die Insel, die später nach ihm benannt worden ist, um zuletzt auch den König anzugreifen. Das war Frogerus, hervorleuchtend durch doppeltes Los, weil er, nicht minder durch die Waffen als durch seinen Schatz berühmt, seine königliche Machtstellung durch sein Auftreten als Kämpe zierte und nicht minderes Ansehen seinen Siegen in den Kämpfen als seiner hohen Würde verdankte. Er war, wie einige fabeln, ein Sohn des Othin und erhielt von den unsterblichen Göttern, die ihm ein

Empfohlene Zitierweise:
Saxo Grammaticus: Erläuterungen zu den ersten neun Büchern der Dänischen Geschichte des Saxo Grammaticus. Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1901, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erl%C3%A4uterungen_zu_den_ersten_neun_B%C3%BCchern_der_D%C3%A4nischen_Geschichte_des_Saxo_Grammaticus_166.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)