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VII. Sigar. 315


Bestätigung findet durch Zeugnisse der Örtlichkeiten: der tote Hagbarth hat einem Flecken seinen Namen gegeben, und nicht weit von der Stadt des Sigar ist ein Ort, wo ein Damm, etwas höher als das Feld, mit seinem aufragenden Erdreiche das Bild einer alten Hausstätte aufweist. Auch hat einer dem Absalon erzählt, er habe einen dort gefundenen Balken gesehen, auf den ein Bauer beim Ackern mit der Pflugschar gestossen sei.

Auf die Kunde hiervon wollte Hako, auch ein Sohn des Hamund, um seinen Bruder zu rächen, von den Irländern ablassen und einen Zug gegen Dänemark unternehmen; dabei verliessen ihn der Seeländer Hako, der Sohn des Wigerus und Starkather, die bisher nach dem Tode des Regnald ihm ihre Unterstützung geliehen hatten. Der eine wurde dazu bestimmt durch die Rücksicht auf seine Bekanntschaft, der andere auf sein Geburtsland; ein verschiedener Grund schuf in beiden den gleichen Entschluss: den Hako liess die Pietät vor einem Angriffe auf sein Vaterland zurückscheuen, weil er sich mit seinen Mitbürgern hätte schlagen müssen – die andern freilich kämpften gegen Fremde –, Starkather wollte nicht als Feind auftreten, weil er ein Gastfreund des alten Sigar gewesen war, um nicht gegen einen wohlverdienten Mann Unrecht auszuüben. Denn manche legen dankbar so grossen Wert auf die Gastfreundschaft, dass nichts sie bewegen kann, denen lästig zu werden, deren entgegenkommende Gefälligkeit je erfahren zu haben sie sich bewusst sind. [238] 238Jedoch Hako, für den der Tod des Bruders einen grösseren Verlust bedeutete, als der Abfall der beiden Kämpen, segelte nach dem Hafen, der dänisch Herwig, deutsch Heerhafen heisst, schiffte seine Leute aus, stellte seine Schar da in Schlachtordnung, wo heute die von Hesbernus erbaute Stadt[1] mit ihren festen Mauern den Umwohnern Schutz bietet und den wilden Barbaren den Zugang versperrt. Darauf teilte er seine Leute in drei Haufen und schickte zwei Drittel der Flotte mit wenigen


  1. 59529: „In dieser Zeit legte Esbern (Bruder des Absalon) die Stadt Kalunda (Kallundborg) an.“
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Saxo Grammaticus: Erläuterungen zu den ersten neun Büchern der Dänischen Geschichte des Saxo Grammaticus. Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1901, Seite 315. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erl%C3%A4uterungen_zu_den_ersten_neun_B%C3%BCchern_der_D%C3%A4nischen_Geschichte_des_Saxo_Grammaticus_325.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)