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VII. Harald Hildetand. 331


Wenn aber eine Seeschlacht vorfiele, so solle er einen Teil seiner Flotte abtrennen und dieser Teil sollte, während

Die Hauptsache ist für Saxo die Anordnung nach zwanzig Reihen; da nun auf das cornu (Soutien) e f g h zehn Reihen gerechnet werden, so muss auch der Keil a b c d zehn Reihen haben, und da die vorderste, erste Reihe aus zwei Mann besteht, muss die hinterste, zehnte Reihe b d aus elf Mann bestehen. Wenn man aber annimmt, wie in der Zeichnung geschehen ist, dass Saxo die vor a c fehlende Spitze als Reihe mitgerechnet hat, so besteht die letzte Reihe, die nunmehr die zehnte ist, nur aus 10 Mann; das ist deshalb vorzuziehen, weil nun e f g h ein Quadrat bildet. Dass in diesem Quadrate jede Reihe auch aus 10 Mann bestehen soll, sagt zwar Saxo nicht ausdrücklich, ergiebt sich aber deutlich daraus, dass die Eckmänner von b d vor e g stehen sollen, oder, wie Saxo sagt, dass b d bis zu den Flanken des cornu reichen soll, man müsste denn für die Reihen von e f g h eine losere oder eine gedrängtere Aufstellung annehmen. – Der mittelste Keil soll die andern um zwanzig Mann überragen: wenn b d der Seitenkeile aus zehn Mann besteht, so könnte das dadurch erreicht werden, dass man hinter b d noch zwei Reihen zu je zehn Mann vor e g folgen lässt, so dass nun die ganze series zwei und zwanzig Reihen hat; so ist aber wohl die Sache nicht gemeint, sondern es soll wohl der Mittelkeil so gebildet werden, dass vor der verbreitert gedachten vordersten Reihe a c der Seitenkeile noch zwanzig Mann und zwar keilförmig vorspringen. Da auch hier in der vordersten Reihe zwei Mann stehen, so enthält die letzte vor a c vorspringende Reihe sechs und die a c entsprechende sieben, die b d entsprechende aber 16 Mann und die ganze series (das Soutien inbegriffen) erhält fünfundzwanzig Reihen. In beiden Fällen ist der Grundsatz der Zwanzigzahl für das mittlere Korps durchbrochen; soll er auch hier gelten, so müssen dem Ganzen fünf Reihen nach hinten genommen werden.

Einzelnes: alarum recessus sind die Linien a b und c d; discretis ambagibus: ambages sind die auf der (gedachten) Linie a b und c d stehenden Leute als Umfassungslinien angesehen; als äusserste entfernen sich die von a bis b Stehenden von den auf c bis d Stehenden immer mehr von einander (discretis), wodurch eben die Flanken schief verlaufen; habita congressione ist sehr zweifelhaft, da congressio bei Saxo sonst immer „feindlicher Zusammenstoss“ bedeutet; coniunctionis extremitas ist die letzte Reihe des unter coniunctio zu verstehenden zusammengestellten Keils, also b d. Müller in den kürzeren Anmerkungen setzt die Worte coniunctionis extremitas in eine nicht ganz klare Beziehung der Mittelschwadron zu den Seitenschwadronen, die er unter alae zu verstehen scheint; jedoch abgesehen davon, dass Saxo unmöglich für dieselbe Sache bald turma, bald ala setzen und ausserdem ala ganz nahe beieinander in zwei verschiedenen Bedeutungen verwenden konnte, empfiehlt sich diese oder


Empfohlene Zitierweise:
Saxo Grammaticus: Erläuterungen zu den ersten neun Büchern der Dänischen Geschichte des Saxo Grammaticus. Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1901, Seite 331. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erl%C3%A4uterungen_zu_den_ersten_neun_B%C3%BCchern_der_D%C3%A4nischen_Geschichte_des_Saxo_Grammaticus_341.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)