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Seite:Ernst Die groesste Suende.djvu/101

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meine Chancen nicht einmal ausgenutzt! Schade drum! Aber Sie werden mich trotzdem von jetzt ab als Ebenbürtigen schätzen – ich habe ja ein Geschäft mit Ihnen gemacht. (Will gehen. In diesem Augenblick hört man die im Garten spielenden Kinder lärmend näherkommen.)


5. Scene.

Fritz erscheint auf der Treppe, trägt mit großem Stolze ein kleines Spielgewehr. die Vorigen.


Fritz (auf der Treppe, mit kindlichem Pathos zu den Kindern): Ich bin der große Kaiser Napoleon, und ihr seid meine Soldaten; ich will euch –

Wolfgang (der seine Bewegung nicht mehr bemeistern kann, schreiend): Fritz, Fritz!

Fritz (wendet sich schnell, läßt die Flinte fallen und hängt im nächsten Augenblick am Halse Wolfgangs): Onkel Wolf, Onkel Wolf! – Willst du jetzt wieder bei uns sein? Willst du mit uns spielen? Willst du mir wieder Geschichten erzählen?

Wolfgang (zusammenfahrend, indem er den Knaben läßt): Vielleicht – vielleicht – ich will sehen – (hastig nach der Hand des Knaben tastend, ohne sie zu finden) Adieu, adieu! (und hinausstürzend.)

Fritz (ihm erstaunt nachblickend, dann sich zu Wöhlers wendend): Was fehlt denn Onkel Wolf?

Wöhlers (hat sich inzwischen an einen Tisch links gesetzt und zu schreiben begonnen).

(Der Vorhang fällt schnell.)


Empfohlene Zitierweise:
Otto Ernst: Die größte Sünde. Conrad Kloss, Hamburg 1895, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ernst_Die_groesste_Suende.djvu/101&oldid=- (Version vom 31.7.2018)